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Künstlergruppe Super+

Der Flug des Phoenix

Superplus. Treibstoff oder Künstlergruppe. Und was hat damit der Flug des Phoenix zu tun? Wir verraten es Euch im nachfolgenden Portrait.

Wer das Wort Superplus hört, denkt im ersten Augenblick wahrscheinlich an sehr hochwertigen Treibstoff. Das ist natürlich richtig. Aber was macht ihn so besonders? Im Vergleich zum einfachen Super ist bei Superplus die Okatanzahl viel höher ist und somit kann ein Motor effektiver arbeiten, was zur Folge hat, dass der Verbrauch sinkt. An diesem Prinzip orientiert sich die Künstlergruppe Super+, bestehend aus dem Bildhauer Alexander Deubl, dem Maler Christian Muscheid und dem Produktdesigner und Innenarchitekt Konstantin Landuris. Sie haben sich 2012 gegründet, um durch Synergien komplexe künstlerische Projekte im Kollektiv schneller zu verwirklichen. Im Gegensatz zum Treibstoff schreiben sie sich aber mit einem + am Ende.

Eine der gemeinsam realisierten Arbeiten ist Flight of the Phoenix ( Flug des Phoenix ). Es ist eine aus silberner Rettungsfolie erstellte fliegende Skulptur, die sich mittels Helium in der Luft hält und deren Form und Flugverhalten nicht unwesentlich vom Wetter beeinflusst wird. Auf der spiegelnden Folie reflektiert sich die Umgebung und es entsteht ein zweite Ebene. Die Idee dazu kam Alexander Deubl, als er einen Beitrag zu einer Ausstellung machen sollte. In dem vorgeschlagenen Austellungsraum war praktisch nichts erlaubt. Weder einen Sockel aufzustellen, noch einen Nagel in die Wand zu schlagen. Nach einer Alternative suchend, hat er die Skultpur Phoenix entwickelt.

Einer der ersten Testläufe war 2015 im Englischen Garten. Dort haben sie die Skulptur zum ersten Mal fliegen lassen. Flug des Phoenix ist ein sehr passender Name, denn wie der Vogel aus dem Mythos, der jeden Abend stirbt, um wieder aufzuerstehen, löst sich die Installation immer zum Ende hin auf. Die maximale Lebensdauer der Skulptur sind ungefähr vier Stunden. Beim ersten Testflug im Englischen Garten hat sich die Skulptur einfach losgerissen und sich in Richtung Flughafen verabschiedet. Im Video sieht man gut, wie aufwendig die Realisierung ist und viele Menschen an dem Projekt beteiligt sind. Um den Phoenix fliegen zu lassen, braucht man allein an die zwölf Personen.

2015 Super+ im Englischen Garten mit Phoenix II | Foto: Monika Schreiner ISARBLOG

Kurz darauf wurden die Künstler mit ihrer Skulptur in die Pinakothek der Moderne eingeladen und zur Nuit Blanche nach Paris, um sie vor dem Eiffelturm steigen zu lassen. Hierfür haben sie gleich einen ganzen Bus gemietet, um den fertigen Phoenix und die Helfer dorthin zu bringen. Denn um die bis zu 80 m grosse Skulptur herzustellen, braucht man viel Platz. Eine Turnhalle oder die Aula in der Kunstakademie sind geeignete Orte. Am besten mit sauberen Boden, denn die Folie ist sehr empfindlich, wie sie bei einer Aktion in einem großen Wirtssaal herausstellte, wo feine Glasscherben die Oberflächensktruktur der Folie zerstört haben.

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Ausstellung Flight of the Phoenix von super+ im muca | Foto: Monika Schreiner ISARBLOG

Zuletzt waren die Künstler im Februar mit dem ganzen Team auf Mauritius und haben dort in einer Bucht den Phoenix zum Fliegen gebracht. Ein schwieriges Unterfangen, wie sich herausstellte, denn das Wetter änderte sich schnell und es gab Regen und stürmische Winde. Über die Abenteuer die super+ dort erlebt haben, ist eine schöne Dokumentation ( gedreht von Bani Prado ) entstanden. Darüber hinaus hat die Fotografin Alexa von Arnim die Aktion fotografisch begleitet. Herausgekommen sind wunderschöne Bilder eines sich im indischen Ozean reflektierenden Phoenix.

Den Film und die Fotos gab es Anfang Juli für ein paar Tage ( 5.-10.Juli 2018 ) im muca zu sehen. Wer das Event verpaßt hat, kann noch bis 31.08.2018 die Ausstellung in abgespeckter Form im Galerieraum des Kollektivs – dem Centercourt – in der Maxvorstadt zu sehen ist. Allerdings solltet Ihr einen Termin ausmachen, sonst könnt ihr die Bilder nur durch die Scheiben die bewundern.

Um den Galerierraum zu erhalten, aber auch um weitere Projekte im öffentlichen Raum wie Stipendien und Fortbildungen zu finanzieren, haben die drei Künstler 2017 einen Verein gegründet. Ihre eigentlichen Ateliers haben super+ zusammen mit hundert anderen Künstler seit 2015 in Moosach auf Gelände der ehemaligen Trachtenfabrik Unholzer. Allerdings handelt es sich nur um eine Zwischennutzung. Im Frühjahr 2019 ist dort voraussichtlich Schluss. Deshalb sind sie gerade sind auf der Suche nach geeigneten Räumen.

Als nächstes planen die Drei von Super+ ein Wagen beim Oktoberfestumzug. „Das ist aufgrund vieler Faktoren für uns sehr spannend.“ verriet Alexander Deubl. Denn die Wiesn hat natürlich auch was mit Kunst zu tun, allein schon angefangen mit der Bavaria. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit japanischen Musikern sowie eine künstlerisch gestaltete Anstecknadel. Wir sind gespannt!

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