Laut einer alten Maklerweisheit gibt es drei Dinge, die für den Wert einer Immobilie entscheidend sind: Die Lage, die Lage und die Lage. Und was für Wohnungen gilt, das gilt für Hotels gleich zweimal. Kann es für ein Hotel eine bessere Lage und Anschrift geben als Bahnhofsplatz 1? Wohl kaum. Deshalb waren auch viele Hotelketten daran interessiert dort ein Haus zu eröffnen. 1871 wurde das Gebäude gegenüber dem Hauptbahnhof als „Oberpostamtsgebäude und königliche Telegrafen-Centralstation“ erbaut. Fast 150 Jahre später gibt es das Postamt im Erdgeschoß immer noch, aber daneben und in den Stockwerken darüber hat sich viel geändert. Seit einem Jahr gibt es dort das 25Hours Hotel The Royal Bavarian.
The Royal Bavarian
Die Hotelkette 25Hours wurde vor 12 Jahren in Hamburg gegründet und hat es mittlerweile zu 10 Häusern im deutschsprachigen Raum gebracht. Die Hotels von 25 Hours haben einen sehr eigenen Charme und immer einen sehr starken Bezug zu ihrem Standort. Design und Innenarchitektur spielen eine große Rolle, das Konzept ist jedoch jedes mal ein anderes. Das Augsburger Innenarchitekturbüro dreimeta hat bereits die Einrichtung der meisten Hotels von 25hours geplant und war nun auch in München für das Interior Design des „Royal Bavarian“ verantwortlich.
Seit ich das erste Mal davon gehört habe, daß in München ein 25hours entstehen soll, war ich wirklich gespannt, wie die Einrichtung aussehen wird, weil ich das Design der Häuser in Hamburg, Berlin und Wien herausragend fand. Auch wenn ich es mir anders und moderner vorgestellt (erhofft) habe, muß ich doch sagen, daß es sehr wirklich schön geworden ist. Das Konzept passt perfekt zu München und die Hotelgäste werden es lieben. Denn im Gegensatz zu fast allen anderen Häusern befindet sich das Royal Bavarian in einen historischen Gebäude und dieses Thema nicht aufzunehmen, wäre sicher falsch gewesen.
Balagan! Sympathisches Chaos im Restaurant NENI
Viele Hotelrestaurants haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um mehr einheimische Gäste zu bekommen. Das 25Hours koopertiert in München wie bereits in einigen anderen Häusern mit Haya Molcho, die am Wiener Naschmarkt das Deli NENI gegründet hat und mittlerweile zusammen mit ihren Söhnen Nuriel, Elinor, Nadiv und Ilan einige Restaurant mit dem gleichen Konzept betreibt: Eine „kosmopolitische“ Küche, die geprägt wird von Einflüssen aus Israel, Rumänien und Spanien.
Im NENI kann man A la Carte bestellen oder ein Überraschungsmenü im Balagan Style geniessen. Unzählige Teller mit den den verschiedensten Kreationen kommen bunt gemischt zu Teilen auf den Tisch. Das NENI München befindet sich im Erdgeschoß des Hotels und wird bestens von den Münchnern angenommen. Wer zum Abendessen ins NENI will, sollte unbedingt reservieren. Leider ist es hier wie in vielen anderen Restaurants so dunkel, daß man fast die Speisekarte nicht mehr lesen kann. Aber das wunderbare Essen macht dann wieder alles wett.
Für die Hotelgäste bietet das NENI natürlich auch ein Frühstück an. Neben den üblichen Klassiker gibt es auf Bestellung auch Besonderheiten wie Shakshuka. Das Frühstückangebot im NENI ist sehr vielseitig und man sollte sich dafür auch Zeit nehmen
Die Zimmer im Royal Bavarian
Die Zimmer in den 25Hours Hotels sind immer mit einem lokalen Bezug eingerichtet und verfügen besonders im Royal Bavarian über viele nette Details. Die Duschen sind auf bayrisch beschriftet und auf jedem Zimmer steht ein nostalgisches Telefon mit Wahlscheibe. Es gibt verschiedene Kategorien, die so schöne Namen wie „Dienstbotenkammer“ oder „Adelsgemach“. König Ludwig stand Pate für die beiden Suiten im Dachgeschoß: Die Pfauen Suite und die Schwanen Suite. Im Dachgeschoß befindet sich auch ein kleiner Wellnessbereich mit Sauna und Dachterrasse.
Boilerman Bar
Was wäre ein Hotel ohne eine Bar? Kaum vorstellbar. Natürlich hat auch 25 Hours Royal Bavarian eine Bar, und natürlich gibt es hier wieder eine Besonderheit. Während in vielen Hotelbars meist gähnende Leere herrscht, wird im 25 Hours fast immer auf eine gut besuchte Bar treffen. Das Konzept für die Boilerman Bar stammt von Jörg Meyer aus Hamburg. In der Boilerman Bar gibt es eine große Auswahl an Highballs, die immer aus einer oder mehreren Spirituosen als Basis und einem alkoholfreien Filler mit Kohlensäure bestehen. Das kann einfacher Gin mit Tonic sein, aber auch eine komplexere Angelegenheit wie der »Breakfast Highball« mit Evan Williams BIB Straight Bourbon, Orangenmarmelade, Zucker, Zitrone & Soda. Die Highballs sind in der Boilerman etwas kleiner als gewöhnliche Longdrinks, dafür starten die Preise bereits bei fairen 5,50€. Auch die Boilerman Bar hat sich schnell zu einem neuen Hotspot am Hauptbahnhof entwickelt und ist immer gut gefüllt.