Das Radikal Jung Festival zählt immer zu den spannensten Ereignisse im Münchner Theaterjahr. Wer mehrere Aufführungen besucht, bekommt im Schnelldurchlauf einen unterhaltsamen Ausblick auf junge Regietalente und die neuesten Strömungen in der Theaterlandschaft aus dem In- und Ausland.
Gezeigt werden ingesamt 14 verschiedene Stücke und Performances. Bei der diesjährigen Ausgabe des radikal jung Festivals sind Produktionen aus Athen, Brüssel, Cottbus, Gießen, Essen, Berlin, Hamburg, Dortmund, Düsseldorf, Kopenhagen, Magdeburg und Wien zu Gast in München. Die Aufführungen können in allen drei Spielstätten des Münchner Volkstheaters erlebt werden. Für den Austausch vor und nach den Aufführungen steht wieder ein Festivalzelt für die Besucher zur Verfügung.
„Die junge Generation benutzt das Theater zur Konsolidierung von Diskursen und als ein Massenmedium im Sinne des Volkstheaters, dem Geschichten Erzählen nicht nur für die Peergroup, sondern über diese hinaus.“ Festivalleiter Jens Hillje
Eröffnet wird das Festival mit der Uraufführung „Doktormutter Faust“ in Regie von Selen Kara vom Schauspiel Essen. Desweiteren dürfen sie Festivalbesucher auf „Fugue Four : Response“ von Olivia Axel Scheucher und Nick Romeo Reimann aus Wien freuen. Die Aufführung ist eine physisch choreographischen Analyse der neoliberalen Verwertungsstrukturen denen schöne Körper ausgesetzt werden.
„Männerphantasien“ vom Deutsches Theater Berlin in Regie von Theresa Thomasberger setzt sich mit Geschlechterkämpfen der Moderne auseinander. „Spill your Guts“, eine Bauchrednershow die mit abgründigem Humor den Umgang mit dem eigenen kranken Körper des Performers Hendrik Quast zeigt. Adrian Figueroa vom Düsseldorfer Schauspielhaus präsentiert „Arbeit und Struktur“ von Wolfgang Herrndorf. Ausserdem sind noch mit dabei:
- „Das große Heft“ / Ran Chai Bar Zvi / Münchner Volkstheater
- „Die Gerächten“ / Murat Dikenci / Theater Dortmund
- „Das Kraftwerk“ / Aram Tafreshian & CORRECTIV / Staatstheater Cottbus
- „À la carte“ / Gruppe Current Resonance / Kopenhagen
- „Blutbuch“ nach dem Roman von Kim de l’Horizon / Regisseur Jan Friedrich / Theater Magdeburg
- Mario Banushi berichtet mit „Goodbye, Lindita“ bildgewaltig über den Tod.
- „Pandora’s Heart“ das Lip-sync Musical von Anna Schill, Friederike Brendler und Maret Zeino-Mahmalat kommt vom Theaterlabor Gießen
- „Up your Ass“ / Detheatermaker Nona Demey Gallagher & Lieselot Siddiki / Niederlande
- „THE CADELA FORÇA TRILOGIE:Chapter One“ / Carolina Bianchi
Ausgewählt wurden die Aufführungen wieder von einem Kuratorium bestehend aus dem Dramaturgen und Festivalleiter Jens Hillje, dem Theaterkritiker Prof. C. Bernd Sucher, der Theaterkritikerin Christine Wahl und Regisseur Florian Fischer. Die Mitglieder dieses Gremiums haben im Vorfeld über 50 Arbeiten für Auswahl gesichtet. Der Verein Freunde des Münchner Volkstheaters e.V. hat wieder einen Publikumspreis in Höhe von 4000€ gestiftet, der am letzten Abend verliehen wird. Die Besucher haben nach jeder Aufführung die Gelegenheit mit Ihrer Stimme über den Gewinner zu entscheiden.
Wer eine Vorstellung während des Festivals besuchen möchte, sollte sich umgehend entscheiden. Der Vorverkauf hat bereits begonnen und in den letzten Jahren waren alle Aufführungen immer sehr schnell ausverkauft.