Die Seidlvilla in Schwabing ist nach dem Architekten Emanuel von Seidt benannt. Die Bauherrin war Franziska Lautenbacher, die mit einem Firmeninhaber der Brauerei Spaten verheiratet war. Errichtet ist sie im historistischen Stil (Renaissance mit Anklängen an den Jugendstil).
Seit den 1930er hat die Villa eine wechselvolle Geschichte und war mehrmals Spekulationsobjekt von Immobilienfirmen. In den 1970er Jahren haben sich BügerInnen für das Haus mit dem schönen Garten eingesetzt. Schließlich hat die Stadt das Grundstück erworben.
Es dauerte aber noch bis 1991 bis die Villa nach einem Umbau den Bürgerinnen übergeben werden konnten. Seitdem kümmert sich der gemeinnützige Verein „Bürgerzentrum Seidivilla“ um das Haus und den angeschlossenen Garten.
Im Vordergrund steht eine kulturelle Nutzung. So beherbergt die Seidlvilla die Münchner Volkshochschule genauso wie die lokale Nachbarschaftshilfe, aber auch den Seerosenkreis, den Tukan-Kreis oder den Deutschen Werkbund Bayern.
Auf dem Programm stehen neben literarischen Lesungen, klassische Konzerten, Poetry Slams, Ausstellungen oder Flohmärkte. Besonders ist der Garten hervorzuheben, der eine Oase der Ruhe zur nahgelegenen Leopoldstraße ist.
2005 feierte die Seidlvilla ihren 100. Geburtstag.