Dem Museum 5 Kontinente ist es gelungen eine besondere Ausstellung nach München zu holen. Bei Rimpa feat. Manga werden nicht nur kostbare Exponate aus der Sammlung Hosomi in Kyoto gezeigt, sondern sie werden auch in Beziehung zur aktuellen Popkultur gestellt.
So befinden sich neben den Originalgemälden der Rimpamalerei aus mehreren Jahrhunderten Arbeiten des Artdirectors des Kimonoherstellers Toyowado, der mithilfe bekannter Animefiguren beide Themenwelten zusammenführt. Die Idee zu diesem Unterfangen kam ihm, als er nach einer Reise ins Ausland wieder nach Japan zurückkehrte und die Schönheit von Rimpa Gemälden für sich entdeckte. Diese neu entfachte Begeisterung wollte der Kunsthandwerker mit der heutigen Jugend teilen. So kam er auf die Idee traditionelle Motive mit verschienen Figuren der Mangawelt wie Astroboy, Kimba oder Rilakkuma und Kaoru zu kombinieren.
Neben der aktuellen Version stehen die traditionellen Ursprungswerke. Anhand der Originalwerke wie zum Beispiel von Itō Jakuchū oder Sakai Hōitsu kann der Besucher die Entwicklung des dekorativen Rimpastils vom 17. bis ins 19. Jahrhundert verfolgen. Der Stil zeichnet sich vor allem durch den goldenen Grund aus, auf den mit Pinsel oder mittels Druck abstrakte Motive wie Berge, Meer oder die Jahreszeiten aufgetragen wurden.
Aufgrund der Vielschichtigkeit der Themen, die bis hin zum Interieur japanischer Häuser reicht, nimmt der Besucher sehr viefältige Eindrücke mit nachhause. Darüberhinaus regt die Rimpa feat. Manga an, sich tiefer mit der japanischen Kultur zu befassen. Sich vielleicht auf einem der Streamingdienste ein Anime anzusehen oder nachzulesen, welche Bedeutung die japanische Rimpa Malerei auf die europäische Kultur ausübte. Denn besonders die Künstler des Jugendstils, allen voran Gustav Klimt, haben sich stark von der Rimpa Malerei inspirieren lassen.
Wer die Ausstellung sehen möchte, der sollte bald einen Besuch planen, da aufgrund der Lichtempfindlichkeit der wertvollen Exponate der Ausstellungszeitraum nicht verlängert werden kann. Tickets gibt es sowohl vor Ort als auch online. Sie kosten für Erwachsene 6 Euro, für Schüler und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.