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Münchner Volkstheater

Das Münchner Volkstheater ist ein Städtisches Theater und befindet sich seit der Spielzeit 2021/2022 in einem neuem Gebäude im Münchner Schlachthofviertel.

Das Münchner Volkstheater ist vieler Hinsicht das jüngste Theater der Stadt. Erst 1983 wurde das Volkstheater am Stiglmaierplatz mit 609 Sitzplätzen in Betrieb genommen. Der Grund für die Neugründung war eine Erweiterung des künstlerischen Spielraums für bayerische Schauspieler*innen und Theatermacher*innen der damaligen Zeit. Das neue Theater wurde für altbekannte Volkschauspieler*innen wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Veronika Fitz, Enzi Fuchs, Rita Russek und Maria Singer zu einer beliebten Wirkungsstätte, die sich von Anfang auch beim Publikum einer großen Beliebtheit erfreute.

Über viele Jahre prägte Ruth Drexel das Volkstheater maßgeblich. Mit ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs „Glaube und Heimat“ mit Hans Brenner in der Hauptrolle wurde 1983 das Haus eröffnet. Fünf Jahre später, 1988 übernahm sie selbst federführend die Geschicke des Hauses, das sie – mit Ausnahme einer kurzen Interimsintendanz – bis zum Sommer 2002 leitete. Neben ihren eigenen Auftritten und Inszenierungen haben über viele Jahre vor allem ihr Lebensgefährte Hans Brenner, Nikolaus Paryla, Helen Vita und Christine Ostermayer als große Zuschauer*innenmagnete das Volkstheater geprägt.

Mit dem Beginn der Intendanz von Christian Stückl im Oktober 2002 zog frischer Wind in das Haus am Stiglmaierplatz ein. Mit einem neuen Ensemble und vielen jungen Talenten verschaffte er dem Volkstheater ein ganz neues Profil.

Seit 2002 Volkstheater Intendant: Christian Stückl | Foto: Gabriela Neeb

Das seit 2005 jährlich stattfindende Radikal jung Festival sucht mit großem Erfolg eine Standortbestimmung junger Regie, indem es herausragende Inszenierungen junger Theatermacher*innen aus dem ganzen deutschen Sprachraum in München präsentiert. Wie schon in früheren Jahren ergänzt sich der Abendspielplan durch Konzerte und Lesungen. So gelang es Christian Stückl, neue Publikumsschichten zu erreichen und gleichzeitig die alten zu halten.

Das neue Haus im Schlachthofviertel

Nach mehreren Untersuchungen und Gutachten stellte sich 2012 heraus, dass eine Kernsanierung am Standort in der Brienner Straße nötig sein würde. Das bisherige Haus platzte aus allen Nähten. Es gab zu wenig Platz für Lager, Werkstätten und Probenräume. Das Volkstheater hatte die Bühnenbilder außerhalb der Stadt in über 40 Containern ausgelagert und Probenbühnen angemietet. Zudem war das Theater nicht barrierefrei und es fehlten ein Schnürboden, eine Tiefgarage und auch der Brandschutz müsste verbessert werden. Der Münchner Stadtrat beschloss daher Mitte Dezember 2017 den Neubau des Volkstheaters mit einer Gegenstimme.

Das neue Münchner Volkstheater im September 2021 | Foto: Roland Halbe

Auf drei Aufführungsflächen können im Neubau Theatervorstellungen inszeniert werden. Der Hauptsaal mit Orchestergraben bietet Platz für etwa 600 Zuschauer. Die große Bühne wurde so geplant, dass alles technisch schnell auf- und wieder abgebaut werden kann. Wie bei einem Aufzug, können die Bühnenbilder in ein unterirdisches Lager gefahren werden. Auch der 27 Meter hohe Turm, direkt über der Bühne, dient dem schnellen Kulissenwechsel. Neben der Probebühne, steht den Künstlern auch eine multifunktionale Spielfläche zur Verfügung.

Das Foyer des neuen Münchner Volkstheaters | Foto: Roland Halbe

Münchner Volkstheater

Tumblingerstraße 29
81337
München

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