Feuchtfröhliche Premiere feierte am letzten Wochenende das PULS Open Air. Zum ersten Mal organisierte PULS ein Open Air Festival auf Schloss Kaltenberg, das viele Musikbegeisterte aus Nah und Fern anlockte.
Nachdem das beliebte Prima und Leben Stereo (kurz: PLUS genannt) in Freising dieses Jahr eine Pause einlegt, sorgt das neu ins Leben gerufene PULS Open Air für mehr als würdigen Ersatz in der Festivalszene. Wir würden sogar sagen, ein neuer Stern am Festivalhimmel ist aufgestiegen. Viele von Euch kennen sicher das PULS Festival im Winter im Bayerischen Rundfunk, welches immer ein Highlight darstellt in der Konzertsaison und für uns seit jeher ein absoluter Pflichttermin ist. Als wir im Frühjahr nun gelesen haben, dass es in diesem Sommer (10. und 11. Juni 2016) zusätzlich ein Open Air geben wird, waren wir sofort begeistert. Kein Warten bis November – grossartig.

Mit Schloss Kaltenberg wurde ein optimaler Ort für das erste PULS Open Air gefunden. Das ganze Wochenende haben wir uns gefragt, warum niemand früher darauf gekommen ist. Das Gelände ist sowieso auf Großveranstaltungen ausgelegt, denn im Juli finden dort alljährlich die Kaltenberger Ritterspiele statt.

In der Arena, wo sich normalerweise Ritter im Turnier bekämpfen, stand die Hauptbühne, auch Kugelbühne genannt. Dort spielten primär internationale Bands, aber auch lokale Größen wie Milky Chance. Daneben gab es noch zwei kleinere Konzertorte, die Pyramiden- und die Waldbühne. Klar war es eindeutig, wer wo spielte. Aber zusätzlich mit Symbolen wie Kreis und Dreieck zu arbeiten, um die Orientierung der Festivalbesucher zu erleichtern, das fanden wir doch sehr charmant.

Highlights am Freitag: Frittenbude, BOY & die Crystal Fighters
Wir starten am Freitag mit Sonne, guter Laune und der deutsche Elektropunk-Band Frittenbude in unser Festivalwochenende. Lernen durch Zufall gleich mal Freunde der Band auf dem Festivalgelände kennen und erfreuen uns immer wieder aufs Neue an den tollen Poolnoodel-Pferdchen sowie an den vielen originellen Schildern. Letztere konnte man selbst an einem extra dazu eingerichteten Stand bemalen. Ganz oben auf der Schilder-Hitparade: Free Hugs. Überhaupt hat sich in den letzen Jahren einiges in der Festivalkultur geändert. Die Outfits werden immer bunter und verrückter. Da laufen verkleidete Mäuse rum, Wassermelonen aus Plastik dienen als Kopfbedeckung und Stoffeinhörner oder -bienen werden mit aufs Gelände getragen.
Aber zurück zur Musik. Mein Favorit des Abends die beiden Damen aus der Schweiz und Hamburg mit dem Namen BOY. Aber nicht nur meiner. Auch bei unserer Umfrage nach Eurer Lieblingsband (wir haben Tickets für das Puls Festival verlost), hatten sie die Nase vorn.

Die grosse Überraschung des Abends waren für mich die Crystal Fighters. Das ist eine Band, die muss man nicht nur hören, sondern sehen. Wie ich später gelesen habe, gilt sie als beste Liveband Europas und das kann ich jetzt nur bestätigen.

Durch ihre Kostüme und die Räucherstäbchen versetzten sie das Publikum in die Hippie-Ära. Auch wenn die PULS Open Air Festival App uns immer brav daran erinnert hat, dass wir nichts versäumen, sind wir doch das ein oder andere Mal länger geblieben und haben das Konzert einfach nur genossen.
Tag Zwei beim PULS Open Air: Viel gute Laune trotz wechselhaftem Wetter
So schön das Wetter am Freitag war, der Samstag brachte Regen, glücklicherweise mit Pausen, aber es reichte aus, den Zuschauerbereich unter Wasser zu setzen. Die Waldbühne, auf der Sara Hartmann auftrat, war mehr eine Seebühne. Gerade deshalb ging davon eine besondere Stimmung aus und wäre es wärmer gewesen, ich hätte meine Füsse ins Wasser gesteckt und hätte mitgetanzt. Mit oder ohne Wasser, es ist immer wieder ein Vergnügen Sara Hartman spielen zu hören und ihr Lied „Satellite“ ist ein absoluter Ohrwurm.

Maeckes‚ Regentanz im Ostfriesennerz hat zeitweise die dicken Wolken vertrieben. Überraschungsliveband des Abends war neben der Techno Marching Band Meute, Lola Marsh aus Tel Aviv. Auf der Hauptbühne lag am Samstag der Schwerpunkt auf nordischen Bands: Kakkmaddafakka, Aurora, Mø und Chinah. Den Abschluss machte Milky Chance. Ihre Bühnenshow war eher Lichtshow. Sie haben sich dem Publikum nicht gezeigt, sondern eingehüllt im „Nebel der Milchstrasse“ gespielt.

Anschliessend legten noch der ein oder andere DJ Act in der Scheune des Ritterguts auf, aber wir machten uns auf den Heimweg. Wir haben zwei schöne Festivaltage erlebt, wie sie nicht unterschiedlicher nicht sein konnten und sind sehr glücklich, dass wir das ersten PULS Open Air mit erleben durften.
Und zu guter letzt die schöne Nachricht für alle von Euch, die dieses Jahr nicht mit dabei sein konnten: das PULS Open Air kommt nächstes Jahr wieder!