Wusstet Ihr dass Bad Ems seit 2021 zum Unesco Weltkulturerbe zählt? Bereits im Mittelalter nutzten die Menschen hier die Quellen, die östlich der Ortschaft aus dem Boden kommen. Im 17. und 18. Jahrhundert war Ems einer der berühmtesten Kurorte Deutschlands. Ab dem 19. Jahrhundert aber wurde es zum Weltbad, das zahlreiche europäische Monarchen und Künstler während der Sommermonate besuchten.
Die Tradition
Die Bäderkultur prägt das Ortbild von Bad Ems. Spielbank, Kursaal und Kurhaus, aber auch eine Kurpomenade führt an dem Fluss Lahn entlang. Genauso wie ein Radweg. Ursprünglich wurde Ems von den Römern besiedelt – wovon noch der Limes in den Wäldern um Bad Ems Zeugnis gibt. Wie auch in Baden Baden haben sie hier die heissen Mineralquellen genutzt.
An diese Tradition knüpft die Emser Therme und das angeschlossene Hotel an. Doch während die internationalen Kurgäste im 19. Jahrhundert vorwiegend im Sommer in Bad Ems weilten, bietet sich heute ein Wellnessbesuch das ganze Jahr über an.
Die Bad Emser Therme
Die Emser Therme befindet sich direkt an dem Fluss Lahn und umfasst über 6600 m². Sie wurden 2012 eröffnet und ersetzte das in die Jahre gekommene Thermalbad an der Viktorialallee. Gespeist wird es von dem Robert-Kampe-Sprudel, der wichtigsten Heilquelle am Ort.
Die Anlage ist sehr gut durchdacht und schafft dadurch einen gekonnten Spagat zwischen Wellness und Kurbetrieb. Denn neben den verschiedenen Becken zum Entspannen und Schwimmen bieten die Therme den Besucher zusätzlichen einen Saunabereich, einen Wellnessbereich mit Massagen und anderen Anwendungen, einen Fitnessbereich mit Geräten sowie ein Restaurant.
Besondere „Attraktionen“ sind sicher die Regendusche und die Flusssauna, die 2014 eröffnet wurde. Sie befindet sich ein wenig abseits des sonstigen Badebetriebs auf einer Art Floss. Aus der Saunakabine hat man einen direkten Blick auf die Lahn.
Ergänzt wird das Angebot zum Beispiel auch durch die Emser Salzinhalation oder durch das Dampfbad, das mit Emser Kräutern arbeitet anstatt mit Aromen.
Durch die einmalige Lage am Fluss ist ein Besuch zu jeder Jahreszeit interessant. Schwimmt man im den Aussenbecken, hat man das Gefühl beinahe im Fluss zu schwimmen. Das Sportbecken ist auch in der kälteren Jahreszeit benutzbar, da es auf 25 Grad temperiert ist. Unbedingt ausprobieren solltet Ihr die Sprudelliegen oder eine der Massagedüsen. Falls das noch nicht gegen Verspannungen reichen sollte, kann man entweder gegen einen kleinen Aufpreis den Saunabereich (mit Dampfbad, Kaminlounge, Sanarium, Salz-, Garten- und Flusssauna) nutzen oder mit der Wärme des Physio Therm Geräts den Schmerzen entgegenwirken. Das Wasser von Bad Ems hat übrigens einen wunderbaren Effekt auf die Haut, die dadurch schön samtig weich wird.
Das ThermenHotel
Zu den Thermen wurde 2021 in unmittelbarer Nachbarschaft ein Hotel eröffnet. Es wurde von dem Stuttgarter Architekturbüro 4A Architekten geplant. Alle Zimmer gehen zum Fluss hinaus, so daß alle Gäste von der herrlichen Lage am Fluss profitieren.
Die Zimmer sind sehr wohnlich mit viel Holz und einem Teppichboden eingerichtet sowie Samt an Schrank, Bett und Sofa. Zwischen dem Bad und dem Schlafbereich kann eine Schiebewand eingezogen werden, damit beide Bereich unabhängig voneinander getrennt benutzt werden können.
Zu empfehlen ist eine Halbpension im Thermenhotel zu buchen. Im angeschlossenen Restaurant bekommt Ihr sowohl ein Frühstücks- wie auch Abendbuffet, aber es kann auch à la carte bestellt werden. Verantwortlich für das Restaurant ist der aus der Sterneküche kommende Küchenchef Wolfgang Preßler.
Das Frühstücksbuffet präsentiert sich ganz klassisch mit einer schönen Auswahl an Käse, Wurst und Obst sowie Müsli, Brot und süsses Gebäck. Beim Abendbuffet lohnt sich bei den warmen Speisen ein Blick auf die Abendkarte. Dort findet Ihr immer drei Vorschläge, zum Beispiel Schweinebraten mit Knödel. Es steht jedoch jedem frei, sich nach Gusto aus den einzelnen Komponenten bedienen und eine eigene Variation zusammen zustellten. Crème Brulé, Tiramisu oder ein kleines Petit Four runden Abend ab.
Wer möchte, kann danach noch an die Bar gehen. Davon gibt es zwei. Eine Tagesbar, die den Aufenthalts- und Terrassenbereich abdeckt und die Skylounge oben auf dem Dach. Sie ist für Gäste und für Besucher von außerhalb gleichermassen geöffnet und macht ihre Türen täglich um 19 Uhr auf. Die Skylounge besticht durch ihr aufgefallenes junges Design. Im Sommer kann man dort wunderbar draussen sitzen und mit einem Cocktail die Aussicht genießen.
Neben den stilvollen Ambiente ist aber, für alle die gern Baden und sich entspannen wollen, der problemlose Zugang zu dem Thermen. Über einen Bademantelgang erreicht man alle Bereiche in fünf Minuten und checkt mittels eines Chips ein. Man kann sich dann frei aussuchen, welche Bereiche man nutzen möchte und wie lange. Zwischen 8 und 9 Uhr morgens haben die Hotelgäste den Poolbereich sogar für sich alleine. Bademäntel und Schlappen werden gestellt und wer im Anschluss in Ruhe Duschen möchte, der kann das auf dem eigenen Zimmer tun.
TIpps für die Umgebung / Freizeitgestaltung
Bad Ems ist gleich in der Nähe vom Rheintal, ist aber viel beschaulicher. Dennoch findet man innerhalb einiger Kilometer viele Burgen. Eine davon ist die Marksburg. Sie ist die einzige Burg im mittelrheinischen Gebiet, die nie zerstört wurde. Besonders interessant ist neben der Kernburg, der Kräutergarten nach Hildegard von Bingen. Alternativ dazu kann man auch das neugotische Schloß Stolzenfels am anderen Rheinufer besuchen. Das neugotische Schloss wurde unter anderem nach Plänen von Schinkel erbaut.
Wer möchte kann auch ein Konzert in dem historischen Kursaal von Bad Ems anhören oder im ehemaligen Kurcafé – das nun „Von und Zu“ heisst und über eine schöne Sommerterrasse an der Lahn verfügt, Kaffee trinken oder zu Abendessen.
Im Sommer bietet sich ferner eine Radtour entlang der Lahn an. Ganz wird man die 250 Kilometer nicht schaffen, wenn man ein Wellnesswochenende in Bad Ems verbringt, aber die 10 Kilometer nach Nassau ist ein gemütlicher Ausflug oder vielleicht sogar weiter nach Kloster Arnstein. Fahrräder bekommt Ihr übrigens auch im Hotel zu leihen.
Die Anreise von München aus kann bequem mit dem ICE erfolgen. Einige Verbindungen gehen durch und dauern dann nicht viel mehr als vier Stunden. Ein Shuttle zum Emser ThermenHotel kann gebucht werden.