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Die Rockmacherin

Caroline Hermann-Lauenstein aus Schondorf am Ammersee ist die Rockmacherin. Sie macht Baumwollröcke aus traditionellen Trachtenstoffen.

Der Frühling zeigt sich gerade von seiner besten Seite. Die Strassencafes werden rege besucht und schön langsam wird die Gaberobe der Damen von Hosen auf Röcke umgestellt, vielleicht um dem nahenden Sommer ein eindeutiges Signal zu geben, er möge doch bald kommen. Deshalb möchte ich Euch heute von einer Entdeckung des letzten Jahres erzählen. Auf der Suche nach schöner Trachtenmode bin ich auf das Label „Die Rockmacherin“ gestossen. Wie der Name schon sagt, fertigt die Designerin Caroline Hermann-Lauenstein vorwiegend Röcke – aber was für welche!

Die Röcke der Rockmacherin – Stoff mannigfaltig kominiert | Foto: Monika Schreiner

Die Röcke sind modern & traditionell zugleich und bestechen durch die schönen Stoffe, die für Caroline Hermann-Lauenstein sehr wichtig sind. Um ausgefallene Stoffe für ihre Röcke zu bekommen, besucht sie Messen oder entwirft die Muster dafür selbst. Dabei ist ihr Label noch realativ jung. Die Idee entstand, als sie in ihrer neuen Heimat am Ammersee ihre Liebe zur alpenländischen Tracht entdeckte. Denn ursprünglich stammt die Rockmacherin aus dem hohen Norden. Allerdings musste sie feststellen, daß das traditonelle Dirndl nicht unbedingt ein Alltagsgewand ist.

So fing sie vor ein paar Jahren an – damals noch in ihrer Wohnung – selbst Röcke zu schneidern. Zunächst noch nur für sich und ihre Familie, später für Freundinnen und Interessierte. Als die Nachfrage nach ihren alltagstauglichen Röcke so gross wurde, hat die gelernte Maskenbildnerin sich entschlossen, ihre Idee professionell umzusetzen und die Näharbeit außer Haus zu geben. Nun nähen Damen aus Niederbayern ihre Kreationen mit Stoffen aus Bayern oder Österreich. Diese Fertigungsweise schlägt sich natürlich im Preis nieder. Die Röcke kosten vielleicht ein Vielfaches eines Massenprodukts, aber die Investion lohnt sich. Die Stücke sind zeitlos und wandelbar. Man kann die Röcke sowohl im Alltag tragen, gerne mit Jeansjacke und Stiefel oder auch schick mit Glitzertop für ein Theaterbesuch. Für ein regionales Produkt und Stoffe, die zum Teil aus ökologischen Anbau ( GOTS / Global Organic Textile Standard ) stammen, ein angemessener Preis.

Nachhaltigkeit und  kurze Transportwege sind Caroline Hermann-Lauenstein ein grosses Anliegen. So hat sie sich mit fünf anderen Trachtenlabels zum Verbund Mode made in Bayern zusammengeschlossen. Eines der anderen Labels, Zopf und Falte mit viel Strick, war auch in ihrem Showroom ausgestellt, als ich sie im Herbst in ihrem gerade eröffneten Atelier in Schondorf besucht habe. Beide Labels passen hervorragend zusammen und ergänzen sich.

Nach der Winterkollektion aus Loden und erdigen Tönen, sind nun für den Sommer 2017 Baumwollröcke in Blau, Grau und Grün angesagt. Gleich bleibt der Schnitt, der sich immer aus Hüftpasse (im Sommer oft aus Leinen), dem Mittelteil und einer Bordüre als Abschluss zusammensetzt. Langweilig? Keineswegs, es unglaublich, wieviele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten sich daraus ergeben. Man hat nie das Gefühl der Wiederholung.

Da bei den Kundinnen immer wieder die Frage nach einer passenden Bluse oder Jacke zum Rock aufkam, hat die Caroline Hermann-Lauenstein  inzwischen ihr Sortiment erweitert und Ihr könnt nun auch passende Oberteile oder Jacken von der Rockmacherin kaufen. Lustig sind die Namen der Modelle. Sie heissen Voimond, Bergkatz, Ratschkattl, Wedahex oder Isarquell. Da wird wohl ihr Mann, ein Bayer, der auch für die Namensgebung „Die Rockmacherin“ verantwortlich ist, den ein oder anderen Ausdruck dazu beigesteuert haben.

Zum Schluss noch ein wirklicher Pluspunkt der Kollektion: die Konfektionsgrößen. Sie hören nämlich nicht bei 38 auf, wie bei vielen anderen Labels, sondern es geht rauf bis 44 und die Röcke sind somit für Frauen jeden Alters tragbar. Eine Übersicht wo Ihr die Röcke vor Ort kaufen könnt, findet ihr hier. In München gibt es die Röcke der Rockmacherin unter anderem in der Ickstattstrasse im Almliebe Shop oder bei Ludwig Beck am Rathauseck.

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