Update Januar 2018: Das Projekt FLO** wurde wie geplant im Dezember 2017 beendet
Neue Impulse für Giesing. Verantwortlich ist dafür das Künstlernetzwerk TamTam und Atelier Held ist mit ihrem Projekt FLO** ( Flozweistern oder Flosternzwei ). Vor ein paar Jahren gab es mit Puerto Giesing im früheren Hertie an fast gleicher Stelle an der Tegernseer Landstraße eine ähnliche Zwischennutzung. Ein Jahr standen die Räume der ehemaligen Stadtteilbibliothek Giesing leer, bevor die Macher Matthias Stadler und Gottfried Weber-Jobe im November einziehen konnten.

Mit dem Umzug haben sie aus „Flostern“ (FLO), so benannt nach ihrer letzter Heimat -dem ehemaligen Flohmarktladen in Pasing, ein Flozweistern (FLO*) gemacht. Mitgenommen haben sie ins neue Quartier auch die für die damalige Location wichtige Tischtennisplatte, an der unzählige spannende Matches ausgefochten wurden.
Zum Auftakt am 11.11. liessen sie die neue Location passend zu St. Martin im Lichterglanz erstrahlen. Das Programm ist noch nicht endgültig festgelegt und immer mittwochs können die Giesiger Bürger dort eigene Ideen vorbringen. Als regelmässige Veranstaltung ist nun immer sonntags Frühschoppen geplant. Am heutigen Sonntag fand der erste dieser Art statt, verbunden mit einer Kunstauktion und einem Konzert. Kurz bevor die Band angefangen hat zu spielen, kamen die Künstler und nagelten ihre Kunstwerke an die Wand. Insgesamt alles sehr vielfältig, von Fotografie bis hin zum Giesinger „Holzdruck“, war alles vertreten. Bis in den Abend können sich die Besucher auf sogenannten Bieterlisten eintragen und dann ihr Gebot neben dem Bild platzieren. Wie überall bekommt der Meistbietende den Zuschlag.

Zu Essen gab es Weisswürste und Brezen und für die Musik sorgte die geniale Hochzeitskapelle rund um die die Gebrüder Acher (The Notwist).Die Besucher sitzt rund um die Musiker im Kreis auf kleinen Hockern des Giesiniger Grünspitzs und ab und zu fliegen kleine Perkussionsinstrumente Richtung Publikum auf den Boden.
Als Showeffekt, als musikalische Einlage und zum Mitmachen zugleich gedacht. Die Band bezeichnet ihren Stil selber als folkloristisch-elegischer Rumpeljazz. Ich glaube, das trifft es ganz gut, denn stellenweise haftet den Stücken etwas Melancholisches an, was auf eher eine Trauerveranstaltung erinnert. Ein bisschen ist es für die fünf Musiker auch eine Gelegenheit, um ihre neue CD vorzustellen, die seit November auf dem Markt ist. Auch Dennis Scheck hat ihre Musik in der Dezemberausgabe der Fernsehsendung „Druckfrisch“ schon vorgestellt.

Wir sind auf jeden Fall gespannt, was in den nächsten drei Monaten noch an Veranstaltungen kommt. Solange läuft die jetzige Erlaubnis der Stadt für die Zwischennutzung. Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen. Angedacht sind ein Tagescafe, wechselnde Ausstellungen, Workshops und jede Menge Kultur, wie zum Beispiel eine Vortragsreihe, bei der Sammler ihre Sammlungen vorstellen.