Im Zentrum der Ausstellung stehen die bekannte Schriftstellerin Franziska Gräfin zu Reventlow sowie Emmy Hennings und Margarete Beutler. Der Nachlass von Margarete Beutler wurde erst kürzlich zufällig bei einer Haushaltsauflösung entdeckt. Es ist demzufolge die erste öffentliche Präsentation der Dokumente der bis dato vergessenen Schriftstellerin.
Alle drei Frauen stammen aus dem Norden Deutschlands und suchten ihre schriftstellerische und sexuelle Freiheit in der Schwabinger Boheme. Dieses Aufbegehren gegen die gesellschaftlichen Normen und Konventionen wird durch die Exponate gezeigt. Die Themen sind unter anderem selbstbestimmter Umgang mit dem eigenen Körper und dem Leben an sich. Was auch bedeutete, sich gegen die Ehe und den dazugehörigen Pflichten auszusprechen. Zu diesen Themen sind Videobeiträge zu sehen, die von Annette Paulmann von den Münchner Kammerspielen extra für die Ausstellung produziert wurden.
Auch wenn einige der Schriftstellerinnen ursprünglich aus gut situierten Verhältnissen stammten, war ihr Leben alles andere als einfach. „Frei leben!“ geht gerade auch auf die schwierigen Umstände ein, unter denen die Frauen gelebt haben. Sie führten dazu, dass sie sich sogar prostituieren mussten, um zu überleben. Das endete nicht selten in Unfreiheit, nämlich im Gefängnis.
Ergänzend zur Ausstellung gab die Monacensia einige Illustrationen der drei Protagonistinnen in Auftrag, die auf Wikipedia gemeinfrei als Download zu Verfügung stehen. Ziel ist es, die Geschichte und das Wirken der Frauen bekannter zu machen. In einem Raum der Ausstellung können die Besucher ihre Gedanken zum Thema Frau- und Muttersein aufschreiben und an die Wand hängen. Gleichzeitig findet Ihr hier einige schöne Zitate, darunter von Florian Tobias Kreier ( bekannt auch als Angela Aux ) oder Mareike Fallwickl. Hier hat auch die Stipendiation der Moncacensia Eran Evron ( #SchreibResi ) ihren Schreibtisch aufgeschlagen und hält Sprechstunde.
Parallel zur Ausstellung „Frei leben! Die Frauen der Boheme“ wird es ein Begleitprogramm geben. Geplant ist unter anderem die Buchvorstellung „Revolution“.