Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, der Kaufhof am Stachus ist seit Monaten geschlossen. Nun gibt es eine neue Zwischennutzung. Es zieht Kunst in die Räume ein. Keine Streetart, sondern eine Ausstellung, die sich klassischer italienischer Malerei widmet, weshalb sie auch MEISTERWERKE heißt.
Gezeigt werden Werke von Michaelangelo, Raffael, Sebastiano del Piombo und Leonardo da Vinci. Bei ihnen handelt es sich um Reproduktionen der Kunstwerke auf Leinwand. Diese sind aber so genau, dass man sogar die Risse – in der Fachsprache Craquelé genannt – in der Farbschicht sieht.
Auf zwei Etagen des ehemaligen Kaufhof Stachus findet Ihr zum Beispiel nicht nur die bekannten und öffentlich zugänglichen Werke aus der Sixtinischen Kappelle, sondern auch Bilder aus dem privaten Bereich des Palastes. Das Besondere bei MEISTERWERKE ist, dass sie die einzelnen Künstler mit ihrer Arbeitsweise und ihren Lebensgeschichten in Beziehung setzt. Die 120 ausgewählten Motiven werden zum großen Teil in Orginalgröße abgebildet.
Organisiert wird die Ausstellung von Gabriel Ioan. Er hat zuvor in der Filmbranche gearbeitet und bereits schon einmal vor einigen Jahren eine Schau in der Staatsbank München organisiert, die auf sehr viel positive Resonanz gestossen ist. Idee die Kunstwerke 1:1 zu kopieren, stammt von seinem Bruder. Ihn störte, als er in Rom war, dass er aufgrund der vielen Leute die Werke Michelangelos nicht in Ruhe zu studieren konnte. Dies wollte er auch Leute ermöglichen, die vielleicht nicht so weit reisen können oder die Kunstwerke ganz nah auf sich wirken lassen wollen.
MEISTERWERKE, hat Gabriel Ioan zusammen mit der Kunsthistorikerin Iris Pilz aus Wien gestaltet hat. Die Schau ist so angelegt, dass sie nach München auch in weiteren deutsche Städte gezeigt werden kann. Die Kunstwerke werden nicht animiert, aber mittels einer App erschlossen, die man sich vorher installieren kann und dadurch mehr zu den Bildern und der Ausstellung erfahren kann.
Die Karten werden 19 Euro kosten, am Wochenende 22 Euro. Der ermäßigte Tarif für Studenten und Senioren ist 15 Euro. Darüberhinaus ist es Gabriel Ioan sehr wichtig, dass auch sozialschwache Bevölkerungsgruppen Zugang zur Ausstellung haben sollen. Deswegen wird auch ein Kontingent für soziale Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Der Eintritt bezieht sich ausschließlich auf die Ausstellung. Zu den anderen Projekten im Haus, wie das der Sammlung Götz, wird es unter Umständen einen separaten Eintrittspreis geben.
Des Weiteren ist auch eine Bar innerhalb des Hauses geplant, wo man sich Erfrischung zu sich nehmen kann und einen guten Blick auf den Stachus hat. Wann genau die Bar aufmacht, steht noch nicht genau fest.
UPDATE 2024: Ebenso wie das Projekt Lovecraft existiert die Ausstellung nicht mehr.