Pan Daijing ist Komponistin und kommt ursprünglich aus China und lebt nun in Berlin. „Mute“ (stumm) ist ihre bisher größte Einzelausstellung. Sie hat die Arbeit im Auftrag des Haus der Kunst in München erstellt. „Mute“ befindet sich im wenig genutzten Westflügel. Um ein Gefühl für die Räume zu bekommen, hat die Künstlerin das Haus der Kunst oft besucht und dort viele Stunden verbracht, was ihr nicht immer leicht gefallen ist. Das spiegelt sich auch in der Ausstellung wider. Choreografie, architektonische Intervention, Klang und Video sind in einer düsteren Grundstimmung gehalten.

Tänzerische Aktivierung der Ausstellung
Ziel der Ausstellung ist es, die Gefühlsebene der Besucher anzusprechen. Die unterschiedlichen Kompositionen erinnern in ihrer Finsterkeit ein wenig an den Film „The Zone of Interest“. Die spukhafte Leere der Räume wird einmal am Tag durch TänzerInnen animiert. In den interaktiven Performances werden die Zuschauer mit einbezogen und werden damit selbst Teil des Kunstwerks. In einer Welt zunehmender gegenseitiger Abhängigkeiten und Verstrickungen fragt Pan Daijings Arbeit, was uns verbindet. Zum Ausdruck kommen Sehnsucht, Zweisamkeit, stets ist einem melancholischen Unterton. Die Dämmerung – nicht Tag, nicht Nacht – fördert diese Zwischenstimmungen an die Oberfläche.
Die Ausstellung möchte unsere Fantasie anregen. Aspekte unserer Umgebung, wie architektonische Details, die sonst oft unbemerkt bleiben, kommen zum Vorschein. Für „Mute“ verwendet Pan Daijing Werke aus den letzten zehn Jahren und interpretiert diese neu und kombiniert sie mit neuen Kompositionen. Der Gegensatz zwischen Stille und Lebendigkeit liegt dabei im Fokus.