Der Klimawandel und dadurch entstehende Probleme sind so präsent wie noch nie. Jedes Unternehmen steht vor der Entscheidung, ob es weiterhin ein Teil des Problems bleiben will oder ein Teil der Lösung. Die Generation Z hat das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft gerückt. Unser Konsumverhalten steht auf dem Prüfstand und mit Corona hat sich dieser Trend noch einmal verfestigt.
Als Automobilhersteller steht BMW vor einer großen Herausforderung. Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Welche Fahrzeugtypen werden von der nächsten Generation nachgefagt? Wie kann die Herstellung der Fahrzeuge umweltschonender erfolgen? Ist der Wasserstoffverbrennungsmotor vielleicht doch die bessere Alternative zum Elektroauto? Viele spannende Fragen, denen die neue Wechselausstellung RE:IMAGINE im BMW Museum nachgeht.
Die neue Ausstellung befindet sich in der Rotunde der „Museumsschüssel“. Im ersten Teil können die Besucher interaktiv die neuesten Trends und Erkenntnisse erfahren. So geht zum Beispiel die Bundeszentrale für politische Bildung davon aus, daß die Verstädterung in Deutschland zunehmen wird. Momentan leben 48,7% der Einwohner in ländlichen Regionen, im Jahr 2030 sollen es Schätzungen zufolge nur noch 40,1% sein.
Ein weiterer Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit der Bestandsaufnahme aller Aspekte für Nachhaltigkeit. Aus vielen Fakten lässt sich unmittelbar erkennen, welche Aufgabenstellungen noch gelöst werden müssen. Während manche Materialien bereits heute sehr durch Recycling aufbereitet werden können, liegt der Anteil bei Glas mit 2,9% oder bei Textilien mit 1,4% noch sehr niedrig.
Sehr interessant ist die Schautafel mit den Meilensteinen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Hier haben wir erfahren, daß BMW für die Olympischen Spiele von 1972 das erste Elektroauto gebaut hat. Der BMW 1602e wurde unter anderem als Begleitfahrzeug während des Marathons verwendet.
Weiter geht es in der Austellung mit dem Status Quo und einem Ausblick in die Zukunft. Gezeigt werden Fahrzeugkarosserien, die einen Einblick in das Antriebssystem geben oder Konzeptfahrzeuge wie der Concept i4. Spannend ist auch das Thema der wiederaufladbaren Batterien. Ein Auto ist der denkbar schlechteste Aufbewahrungsort für einen Akku. Die Temperaturschwankungen und die Vibrationen machen diesem sensiblen Bauteil sehr zu schaffen. Besonders die Batterien von Testfahrzeugen haben oft noch eine hohe Kapazität. Im „Second Life“ können sie zum Beispiel in Gebäuden als Pufferspeicher für Solaranlagen verwendet werden.
Die neue Wechselausstellung wird voraussichtlich bis Anfang 2023 zu sehen sein und ist bis dahin im Eintrittspreis für das BMW Museum enthalten. Ein Besuch ist auf jeden Fall für jedermann empfehlenswert, nicht nur für technikbegeisterte Menschen. Man erfährt sehr viel Neues und bekommt auf manche Dinge eine neue Perspektive.
Hinweis: Auch im BMW Museum gilt seit einigen Tagen die 3G-Regelung. Die Besucher müssen nachweisen, daß sie geimpft, genesen oder getestet sind. Bitte tragt beim Besuch auch eine medizinische Maske als Mund-und Nasenbedeckung und haltet Abstand zu den anderen Besuchern.