Die Maximilianstrasse in München ist teuer. Deshalb liegen hier Kunst und „Kommerz“ sehr eng zusammen. Luxusboutiquen reihen sich aneinander und dazwischen eingesprengt die Kultur, das Theater (die Kammerspiele und die Oper) und die Kunst, vertreten durch die Galerien Thomas, Galerie Rieder sowie die Kunstpassage Maximiliansforum und das Völkerkundemuseum. Seit Mitte letzten Jahres haben beide Seiten jedoch ungewöhnliche Konkurrenz bekommen. Die Stadt München hat als Zwischennutzung für das seit 2012 leerstehende Teppichhaus Saemmer ein Projekt gegründet mit dessen Umsetzung sie die beiden Designspezialistinnen Anne Gericke und Alexandra Weigand betrauten. Daraus entstanden ist die Ladengalerie „Haeppi Piecis“, eine Plattform für die Münchner Kreativszene. Mode, Schmuck, Porzellan verschiedenster Labels haben hier temporär ein Zuhause und auch der kleine Verlag Haumann & Von Mier hat im Hinterzimmer einen kleinen Showroom eingerichtet.
Besonders begeistern mich bei jedem Besuch aufs Neue die tollen Kreationen der Daphne van der Grinten. Sie hat für mich einfach die originellsten Hüte, die man sich vorstellen kann. Mit oder ohne Fuchs, Cabrioletkappen oder Trachtenhut. Ein Hut für jede erdenkliche Gelegenheit. Leider werden die letzten Tage des Shops schon gezählt. Er schließt am ersten Februar seine Türen, wohingegen das Kulturprogramm scheinbar noch bis Ende März weitergeht. Ich bin schon gespannt, was noch geplant ist. Ausstellungen, Bastelabende in Kooperation mit Burda Style und Installationen wechselten sich bisher ab. Am kommenden Samstag (25. Januar) findet nochmals eine Lesung statt. Auf dem Programm steht TRAUMNOVELLE von Artur Schnitzler.
Update 2020: Nachdem der Laden noch einige Jahre leergestanden hat, ist im August 2019 das Cafe Roma eingezogen.