Auch dieses Jahr haben wir es uns nicht nehmen lassen beim Hörgang mit dabei zu sein. Der Hörgang ist eine eine jährlich stattfindende Veranstaltug mit Kurzlesungen an besonderen Orten innerhalb eines ausgewählten Stadtviertels. Neuhausen-Nymphenburg war dieses Mal das Ziel unseres literarischen Ausflug.
Auch dieses Jahr haben wir es uns nicht nehmen lassen beim Hörgang mit dabei zu sein. Der Hörgang ist eine eine jährlich stattfindende Veranstaltug mit Kurzlesungen an besonderen Orten innerhalb eines ausgewählten Stadtviertels. Neuhausen-Nymphenburg war dieses Mal das Ziel unseres literarischen Ausflug.
Dieses Viertel ist stark geprägt durch seine gründerzeitliche Architektur und seine Villen. Bereits zu Zeiten als der bayerische Kurfürst Schloß Nymphenburg bauen ließ, liessen sich feinere Hofbeamte in der näheren Umgebung nieder. Schon damals war Nymphenburg also eine gehobene Wohngegend. Dennoch ist das Viertel vielschichtiger als man denkt. Tatsächlich reicht Neuhausen-Nymphenburg bis an das Olympiagelände heran und auch der Romanplatz gehört noch dazu.
Schwesternschaft am Rotkreuzplatz
Wir beginnen unsere Runde auf dem Dach des Hochhauses der Schwesternschaft des Bayerischen Roten Kreuzes. Mit dem Fahrstuhl fahren wir ganz nach oben und genießen zunächst einmal den fantastischen Rundblick, den man von dort oben auf München hat. Von weitem sieht man die Frauenkirche, den Olympiapark und ganz nah das Treiben auf dem Rotkreuzplatz und die umliegenden Häuser. Die Lesung von Florian Scherzer findet dann im Inneren statt. Passend zu seinem historischen Roman „Neubayern“ (erschienen im Hirschkäfer Verlag) bringt er eine Landschaftskarte mit. Aufgrund seiner ungeschönten Schilderung von Heimat wird er oft mit Oskar Maria Graf verglichen. Wir sind auf jeden Fall neugierig geworden.
Cafe Kolonial
Der Schauspieler Götz Otto lockt uns als nächstes ins Café Kolonial. Auch für uns eine Neuentdeckung. Hier fühlt man sich wie auf auf Reisen. Koffer, orientalische Lampen, Wiener Kaffeehausstühle.
Als Kolonialwarengeschäft wurde früher ein Laden bezeichnet, der Lebensmittel wie Zucker, Kaffee, Tabak, Reis, Kakao, Gewürze oder Tee aus Übersee führte. Deshalb bekommt Ihr im Kolonial selbstverständlich auch Tee oder Kaffee zu trinken. Daneben betreiben die Besitzer die „Kapotheke“ ein paar Häuser weiter, eine Werkstatt für Kaffeemaschinen, die zugleich verschiendenen Kurse, anbietet, die übers Kaffeetrinken hinausgehen, nämlich zu Wasser, Bier und Alkohol.
Abgelenkt von der außergewöhnlichen Deko können wir uns gar nicht so recht auf die Lesung konzentrieren, die in der Mitte des Cafes stattfindet. Die Fans des Schauspielers jedoch hängen an seinen Lippen und sind begeistert von seiner Performance. Wir klatschen auch kräftig Beifall.
Autowerkstatt Gebrüder Wagenführer
Als nächstes besuchen wir eine echte Werkstatt mit Tradition. Die Gebrüder Wagenführer feiert dieses Jahr 120jähriges Bestehen. Ein sehr passender Namen, findet Ihr nicht auch? Die Autowerksatt befindet sich im Hinterhof und man hat das Gefühl man taucht in eine andere Zeit ein. Wir nehmen mitten in der Werkstatt Platz, dort wo normalerweise die Autos repariert werden. Dort liest die Prosathek. Sie ist entstanden aus einer Gruppe von LMU Studenten, die sich 2014 in einem Creative-Writing-Seminar kennengelernt haben. Seitdem schreiben und schreiben sie. Für uns lesen Alexander Wachter, Ariana Molchan und Victoria B ihre aktuellen Texte vor. Kurze abgeschlossene Geschichten, die sich hervorragend für einen solchen Abend eigenen. Besonders hat mir der Text „Endstation“ von Victoria B gefallen, die sonst auch mit ihrer Band Pepperella unterwegs ist.
Herz-Jesu-Kirche
Unsere vierte Station ist die Herz-Jesu Kirche. Sie wurde 1997 bis 2000 erbaut und aufgrund ihrer ausgefallenen Architur immer einen Besuch Wert. Amandus Sattler, einer Planer der Kirche, hat am Anfang des Abend eine Einführung gegeben, die wir auch gerne gehört hätten. Da ich die Kirche nur bei Tageslicht kenne, ist unser Besuch beim Hörgang eine ganz neue Erfahrung. Drei Mitglieder der Münchner Philharmoniker spielen verschiedene Stücke. Darunter auch „die Lerche“, bei dem Ilona Cudek an der Violine brilliert, begleitet wird sie von Akkordeon und Guitarre.
Hörgang Abschlussfest in der Halle 6
Haben alle Teilnehmer bisher ihr Programm selber zusammenstellen können, treffen wir uns alle zum Schluss an einem Ort und das ist die Halle 6 auf dem Kreativquartiergelände. Gerade seine Unperfektheit begeistert. Hier geht mit Musik, Tanz und dem einen oder anderem Bierchen ein gelungener Abend zu Ende. Natürlich wird auch über Literatur gesprochen, aber nicht nur. Denn schließlich kann jeder seine eigene Nachtlektüre mit nach Hause nehmen.
Ihr habt die Veranstaltung verpaßt oder seid treue Fans des Hörgangs? Dann haben wir hier was Besonderes für Euch: die Storyapp – eine Sammlung an Kurzgeschichten. Mit der App könnt Ihr auch einige der Geschichten vom Hörgang 2018 kostenlos nachlesen. https://www.storyapp.de/