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Knobs and Wires Festival

Das Kreativquartier verwandelt sich mit Knobs and Wires in ein Musiklabor.

Einen Tag lang haben sich Fans, Musiker und Interessierte beim Knobs and Wires Festival im Juni auf dem Gelände des Kreativquartier an der Dachauerstrasse getroffen, um sich über die gemeinsame Leidenschaft für elektronische Musik auszutauschen. Das Programm im Kreativquartier rund um das Import/Export war vielfältig. Neben Workshops, Ausstellungen und Vorträgen gab es Konzerte bis in die Morgenstunden.

Knobs and Wires Festival Kreativquartier München - ISARBLOG
Fast wie ein Gemälde wirkt der Synthesizer im Hintergrund | Foto: Monika Schreiner

Knöpfe und Kabel – die beiden Wörter bringen es auf den Punkt, worum es beim Synthesizer Festival Knobs and Wires ging. Einen Tag lang haben sich Fans, Musiker und Interessierte im Juni auf dem Gelände des Kreativquartier an der Dachauer Straße getroffen, um sich über die gemeinsame Leidenschaft für elektronische Musik auszutauschen. Das Programm rund um das Import / Export und MUCCA war vielfältig. Neben Workshops, Ausstellungen, Vorträge tagsüber gab es Konzerte bis in die Morgenstunden.

Hört sich nach einem Event für Technikfreaks an. Das war es sicher zum Teil auch, aber auch für uns Musikinteressierte gab es spannende Einblicke in die Szene. Zu Beginn konnte man sich bei einer Verkaufsmesse einen Überblick über verschiedene Synthesizer und Zubehör verschaffen. Mittags ging es dann mit den Workshops und Vorträgen los. Extra aus China angereist ist der Musiker, Programmierer, Lehrer und Designer von Synthesizern Meng Qi. Er hat einen Workshop zu Little Karp gegeben. Hier zeigte er den Teilnehmern zeigte, wie man Effektgeräte selbst herstellen kann.

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Meng Qi beim Workshop beim Knobs and Wires Festival | Foto: Monika Schreiner

Der Münchner Musiker und Performancekünstler Kalle Laar, der gleichzeitig einen Lehrauftrag an der Fachhochschule München für Architektur und Klang hat, hielt einen Vortrag zu den Pionierinnen der elektronischen Musik, angefangen von der Mathematikerin Ada Lovelace, die um 1840 das erste Computerprogramm entwickelte und dabei zuerst an eine musikalische Anwendung dachte bis hin zu Bebe Barron, die 1956 für „Forbidden Planet“ die erste rein elektronische Filmmusik schrieb.

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Es wird fleissig Musik gemacht beim Knobs and Wires Festival | Foto: Monika Schreiner

Im Kontrollraum konnten eine Vielzahl von Geräten aus über fünf Jahrzehnten Synthesizer-Geschichte bestaunt werden. Hier fand auch die Veranstaltung zum Siemens Musik Studio statt. Es war das erste programmierbare Tonstudio, das von 1956 bis 1968 erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der elektronischen Musik, des Synthesizers und der Aufnahmetechnik hatte. Übrigens war München nicht zufällig der Austragungsort für das Festival. Ende der Siebziger Jahre feierten hier Musiker die ersten Erfolge mit Synthesizerklängen. Wie wir bei der Spezltour durch Schwabing gelernt haben, waren damals in München die modernsten Aufnahmestudios und besonders der Produzent Giorgio Moroder lockte viele internationale Stars an.  1977 produzierte er zusammen mit Donna Summer „I feel Love“ und hat damit den ersten nur durch Synthesizer erzeugten internationalen Hit gelandet.

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Konzert von Colossus of the Road | Foto: Monika Schreiner

Viele der eingeladenen Gäste waren übrigens in Doppelfunktion da. Tagsüber haben sie Workshops gegeben oder Vorträge gehalten, abends spielten sie Konzerte. So zum Beispiel Nikol Štrobachova aka Kukla. Die die tschechische Musikerin und Modular Synthesis Lehrerin ist der Szene bekannt durch Youtube. Auf dem Kanal von Bastlinstruments erklärt sie in der Playlist Patchení s Nikol wie man mit modularen Synthesizern Musik macht. Bei ihren Konzerten bevorzugt sie langsamere Tempi mit Ambientsound Layers und Samples aus der Natur.

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Nikol Štrobachova alias Kukla | Foto: Monika Schreiner

Sehr bekannt ist auch die Münchner Formation STRÖME. Kaum zu glauben, daß Mario Schönhofer und Tobi Weber vorher mit LaBrassBanda unterwegs waren. Begonnen haben sie mit einem Taschen-Drum-Computer, denn um elektronischer Musik braucht man nicht viel mehr. Bei Compost Records kam die EP Nr. 1 raus. Dennoch sind  STRÖME für mich vor allem eine fantastische Liveband. Mit ihrer elektronischen Musik ziehen sie die Leute wie von selbst auf die Tanzfläche. Wer sie noch nicht kennt, sie sind ein echter Tipp!

Zwischen drei und vier Uhr morgens ging dann das erste Knobs & Wires Festival zu Ende.

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Das Knobs and Wires Festival fand drinnen und draussen statt | Foto: Monika Schreiner

Knobs and Wires Festival

München
Deutschland

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