Kreativ war Sophia Wagner schon immer. Sie hat an der der Bildenden Künste in Nürnberg studiert und als Grafikdesignerin, Bloggerin und als Filzexpertin gearbeitet. Seit August 2019 steht jedoch die Herstellung von Seifen bei ihr im Mittelpunkt. Zusammen mit ihrem Mann Daniel hat sie die Firma Münchner Waschkultur – Alchemista Bohème gegründet.
In der kleinen Manufaktur in Ismaning dreht sich wirklich alles um die Seife. Es gibt sie nicht nur in verschiedenen Formen und Düfte, sondern für verschiedene Verwendungen. Seifen für die Haare, zum Duschen, Rasieren oder um sich die Hände zu waschen. Alles ist Handarbeit, von der Herstellung hin bis zum Versand. Und das merkt man. Denn jede Seife ist ein Unikat. Mit einem Herzerl oder einer goldenen Krone von Hand bemalt oder in Form eines Teebeutels verpackt. Das macht die Produkte der Münchner Waschkultur zu etwas ganz Besonderem.
Was uns darüber hinaus noch so gut gefällt, ist der Bezug zu München. Die Seifen tragen so schöne Namen wie Isarliebe, Bayerisches Meer, Monaco, Praterkiesel oder Flaucherl. Oder sie sind nach Stadtteilen und Orten in München benannt. Neuhausen und Nymphenburg haben somit eine eigene Stadtteilseife.
Bei der Namensfindung spielt die Farbe, Form und der Duft eine große Rolle. So riecht die Nymphenburger Seife nach Lavendel. Das weckt sommerliche Erinnerungen an den Botanischen Garten. Wem das noch nicht bayerisch genug ist, dem empfehlen wir die Weißwurstseife, die „Spuren vom Münchner Lebensgefühl“ enthält oder die Ludwigs Münchner Bierseife, gemacht aus dem „bayerischen Grundnahrungsmittel„.
Doch das ist noch längst nicht alles: Sophia Wagner entwickelt nebenbei immer wieder neue Produkte und experimentiert mit verschiedenen Gerüchen und Inhaltsstoffen. Bis es eine neue Kreation zu kaufen gibt, kann es eine Weile dauern. Denn trotz langjähriger Erfahrung funktioniert nicht alles. Gerne würde Sophia zum Beispiel eine Waldmeisterseife herstellen, aber dies bedarf langer Tüftelei, weil es sich das Parfümöl dafür eigentlich nicht eignet.
Zur Herstellung ihrer Seifen verwendet Sophia generell Rohstoffe aus kontrollierter Herkunft. Neben ätherischen Ölen für den Geruch ist das eine Mixtur verschiedener Öle und Fetten (z.B. Jojobaöl oder Lanolin) und Zutaten wie Mohn für den Peelingeffekt. Je nachdem welche Inhaltsstoffe Sophia in ihren Rezepturen verwendet, wird daraus eine Mangobutter-Seife, eine vegane Shea-Butter-Seife oder eine Schafsmilchseife.
Ist die Seife ausgeformt, muss sie noch einige Wochen lagern, bevor sie in den Verkauf kommt. Dazwischen werden die Seifen noch von Hand gestempelt und bemalt. Man spricht hier vom reifen lassen und das passiert am besten an einem luftigen, dunklen und kühlen Ort. Das Wasser verdunstet und der Ph-Wert sinkt soweit ab, dass er für die Haut verträglich wird. Deshalb riecht es in der Seifenmanufaktur von Sophia und Daniel immer sehr intensiv nach allerlei verschiedenen Düften.
Die lange Reifezeit ist auch der Grund, warum nicht immer alle Sorten zum Verkauf stehen. Im Juli produzieren sie bereits für Weihnachten. Ist eine Seife nicht mehr lieferbar, kann es unter Umständen einige Zeit dauern, bis wieder ein neuer Schwung fertig ist. Dieser ist dann wiederum meistens relativ bald ausverkauft. Schnell sein lohnt sich also.
Es sind die kleinen Details, die die Seifen der Waschkultur so liebenswert machen. Hier ein kleines Papierschiffchen, da ein Krönchen oder ein handgefaltetes Seifenbriefchen. All das macht die Seifen zu kleinen Kunstwerken. Und weil soviel Zeit und Liebe in der Herstellung stecken, lassen sich mit den Seifen auch prima Freunde und Familie beschenken. Ein Highlights sind sicher die Buddhaseife oder die vier Gästeseifen im Geschenkkarton mit dem schönen Namen „Bsuach“. Für Firmen gibt es zudem die Möglichkeit Seifen mit dem eigenen Logo zu versehen. Das sind schöne Werbegeschenke. Auch für Hotelkooperationen sind Sophia und Daniel offen. So beliefern sie ein bayerisches Hotel an der Nordsee mit ihren Seifen. Das erklärt auch warum sie einige nordische Sorten wie die Lakritzseife Jonte oder die Friesenseife Moin Moin in ihrem Shop anbieten.
Ein kleiner Tipp zwischendurch: Gehört ihr zu den Beschenkten und für Euch ist die Seife viel zu schön, um sie zu verwenden? Dann legt sie doch in Euren Kleiderschrank. Dann duftet Eure Wäsche immer gut nach Rose oder Lavendel….
Im Sortiment des Online Shop gibt es aber noch vieles mehr. Darunter auch so ausgefallene Sachen wie kleine Seifenblättchen in der Dose für unterwegs oder einen Seifenstreuer aus Weißblech. Ferner diverse Seifenschalen, Dosen, Seifensäckchen und einen magnetischen Seifenhalter. In regelmäßigen Abständen erscheinen auch immer wieder Sondereditionen.
Die Waschkultur achtet übrigens darauf, möglichst umweltfreundlich zu produzieren. So versuchen sie möglichst Plastikmüll zu vermeiden, indem sie zum Beispiel beim Füllmaterial ihrerer Onlinebestellungen auf leicht abbaubarere Maisstärke setzen. Zusätzlich zum Onlineshop bieten vereinzelte Händler wie zum Beispiel beim Platz auf dem Viktualienmarkt die Waschkultur Seifen ihren Kunden an.
Das Team um Daniel und Sophia ist seit ihrem Start gewachsen und auch die Bestellungen, weshalb es langsam eng wird in der kleinen Manufaktur in dem ehemaligen Bauernhof in Ismaning. Deshalb bezieht die Münchner Waschkultur bald neue Büroräume ganz in der Nähe. Auch soll Raum entstehen für das ein oder andere Event. Wir sind auf jeden Fall gespannt und halten Euch auf dem Laufenden!
Zum Abschluss noch eine Erkenntnis, die ich von meinem Besuch in der Manufaktur mitgenommen habe und unbedingt mit Euch teilen möchte. Wußtet Ihr, daß normale Flüssigseife nur oberflächlich reinigt und dabei aber keine Bakterien zerstört? Das können aufgrund des Aufbaus (Lauge) nur feste Seifen. Ein wichtiger Aspekt in Zeiten von Corona, wie wir finden. Außerdem trocknen Seifenstücke die Haut und die Haare nicht so aus wie Duschgel oder flüssige Shampoos.
Wenn ihr festes Haarshampoo mal ausprobieren wollt, seid geduldig. Es kann unter Umständen ein wenig dauert, bis sich die Silikone aus den Shampoos aus dem das Haar verschwinden.
Die Produkte der Münchner Waschkultur findet Ihr hier online.