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Auf einen Kaffee mit … Vanessa von den Münchner G’schichten

Vanessa Weber von Schmoller hat einen Video über ISARBLOG gedreht. Über ihr Projekt Münchner G'schichten wollten wir mehr erfahren.

Vor einiger Zeit haben wir Vanessa von den Münchner G’schichten im Cafe Lola getroffen. Dort hat Vanessa zusammen mit Heidi Reutter ein kleines Video von Lola und uns gedreht. Dieses Video ist im Rahmen des Projekts Münchner G’schichten erschienen.

Wir waren neugierig und wollten mehr von Vanessa Weber von Schmoller und ihrem Projekt wissen. Deshalb haben wir uns im Anschluss zu einem Kaffee (und frischen Minztee ) hingesetzt und uns ein wenig unterhalten.

Vanessa, welchen Background hast Du und wie kam es zu dem Projekt?

Ich bin in Schwabing aufgewachsen und zur Schule gegangen, heute lebe ich in Giesing. Seit 2017 arbeite als Regisseurin und Produzentin an den Münchner G`schichten – meinem Herzenprojekt, das ich gemeinsam mit meiner Geschäftspartnerin und Freundin, Olivia Hagemann gegründet habe. In den Münchner Geschichten portraitieren wir Münchner*innen und ihre Herzensprojekte. Es ist eine dokumentarische Portraitserie, die wir auf unserer Webseite zeigen und im Kino. Im Gloria Palast laufen zum Beispiel unsere Filme im Vorprogramm.

Bei dir war dieses Jahr viel los, erzähle mal ein bißchen dazu…

Ja das stimmt. Im Sommer 2019 ist meine Geschäftspartnerin Olivia Hagemann nach schwerer Krankheit verstorben. Das war ein ziemlicher Schock für mich, den ich immer noch täglich versuche zu verarbeiten. Jetzt mache ich unsere Serie alleine weiter. Und das ist gar nicht so leicht. Einfach „weiter zu machen“. Aber wir haben so viel Zeit und Liebe in dieses Projekt gesteckt, dass es gar keine Alternative für mich gibt. Da steckt so viel Herzblut drin. Denn wir haben das ohne fremde Mittel auf die Beine gestellt, sind einfach losgelaufen und haben gemacht. Und jetzt stehen wir an einem Wendepunkt.

Woran arbeitest Du gerade, gibt es bald einen neuen Film?

2020 wird ein sehr intensives Jahr. Im Januar kommt ein neuer Film heraus, über drei Jungs aus Haidhausen, die dort ein tolles Projekt gestartet haben: einen Laden für Vintage-Rennräder und ein Radrennen am Tegernsee, den Giro Bavarese. Und im Februar drehe ich einen neuen Film, diesmal über ein Projekt, das mir persönlich sehr am Herzen liegt: über eine soziale Einrichtung in München, die sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die am Rand der Gesellschaft leben und keinen Zugang zu Bildung, Sport und Kultur haben. Ein ganz wichtiges Projekt für mich. Danach kommt ein größerer Film zum Thema Nachhaltigkeit in der Stadt. Die Namen der Themen kann ich noch nicht verraten. Ich habe insgesamt neun Filme geplant für nächstes Jahr. Alles aus dem Bereich: Kultur, Nachhaltigkeit und soziales Engagement. Ob ich alle Projekte realisieren kann hängt von der Finanzierung ab.

Apropos Finanzierung. Wie macht Ihr das?

Im Moment haben wir eine kleine Anschubfinanzierung. Aber ich hoffe, wir finden bald Sponsoren, die das Projekt als Art „Film-Paten“ unterstützen. Weil sie daran glauben und seinen Wert schätzen. Eine Förderung wäre auch super. Aus meiner Sicht wären die Stadt München bzw. ihre kommunalen Unternehmen ideale Partner für Filme, die Geschichten aus der Stadt München und über seine Menschen erzählen.

Wer hilft Dir bei den Münchner G’schichten?

Ich freue ich mich sehr, dass ich ein paar tolle freiwillige Helfer um mich herum habe, die gemeinsam mit mir drehen, mich dabei unterstützen die Filme zu schneiden oder mir bei der Sponsorensuche helfen. Allen voran Heidi Reutter, Kati Doerrler und Anton Latußek. Aber auch Bettina Lang, die unsere ersten Filme geschnitten hat. Und Gregg Thorne, unser Kameramann. Ohne eine Gemeinschaft von Helfern hätten wir dieses Projekt nie so weit bringen können.

Was ist Dein Lieblingsplatz in München?

Ich bin in dieser Stadt aufgewachsen, die sich seit 1977 ganz schön verändert hat. Lange Zeit dachte ich, München, das ist eine Stadt, in der die Zeit stehen geblieben ist. Da verändert sich nix. Und viele Jahre war das auch so. Aber in den letzten Jahren ist viel passiert. Und deshalb haben sich auch meine Lieblingsplätze verändert. Früher war es die Isar – unterhalb der Muffathalle – da kann man super picknicken und lesen und dem tosenden Wasser zuhören. Ein toller Ort! Oder die Werneckwiese im Englischen Garten. Aber beide sind heute oft sehr voll. Ich bin gern am Wiener Platz, das ist noch so ein gemütliches Fleckerl. Wenn ich Natur suche, gehe ich in den nördlichen Teil des Englischen Gartens, da wo`s wild ist und die Schafe leben. Darum spielt auch unser erster Film über den Kiosk „Fräulein Grüneis“ am Eisbach im englischen Garten.

Was macht München Deiner Meinung nach so liebenswert?

Viele sagen München sei ein Dorf. Und irgendwie ist das auch so. Hier scheint jeder jeden zu kennen. Wenn du lange genug hier wohnst, so wie ich, weißt du, was ich meine. Aber es ist ein charmantes Dorf. Mit vielen unterschiedlichen Ecken und kreativen Menschen. Liebenswert finde ich vor allem die Münchner Lässigkeit, die es noch gibt. Trotz allem bling bling und Schickeria Gehabe. Aber auch das finde ich – in Maßen – amüsant und liebenswürdig. Was mich begeistert: ich habe das Gefühl München entsteht gerade neu. Die neue Generation will Radwege und weniger Verkehr, mehr Bäume und kreative öffentliche Räume. Sie arbeitet in Co-Working Spaces und liebt die Wiesn. Tradition und Moderne schließen sich hier nicht aus. München wandelt sich. Und das empfinde ich als sehr schöne Entwicklung. Und macht mich stolz Münchnerin zu sein.

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