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Auf den Spuren des Blauen Kurfürsten

Ein spannender Blick hinter die Kulissen des Schloss Schleißheims.

Es war einmal ein bayrischer Kurfürst, der so gerne Kaiser geworden wäre. Max Emanuel heisst der Herrscher, auf dessen Spuren wir Anfang Oktober in und um Schloss Schleißheim unterwegs waren. Zusammen mit anderen Blogger/innen besuchten wir das Schloss und den Park im Rahmen eines Tweetwalks untern dem Motto #Lustwandeln.

Es war einmal ein bayrischer Kurfürst, der so gerne Kaiser geworden wäre. Max Emanuel heisst der Herrscher, auf dessen Spuren wir Anfang Oktober in und um Schloss Schleißheim unterwegs waren. Zusammen mit anderen Blogger/innen besuchten wir das Schloss und den Park im Rahmen eines Tweetwalks untern dem Motto #Lustwandeln.

Hinter die Kulissen blicken – dorthin wo man sonst normalerweise nicht hinkommt. Das dürfen die Teilnehmer eines Tweetwalks in der Regel. Es ist bereits die zweite Veranstaltung dieser Art zu der die bayerische Seen- und Schlösserverwaltung eingeladen hatte. Im letzten Jahr gab es einen ähnlichen Tweetwalk im Park von Schloss Nymphenburg. Dieses Mal waren wir beim Lustwandeln in und um Schloss Schleissheim auf den Spuren des Blauen Kurfürsten unterwegs.

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Unsere Blogerrunde vor dem alten Schloss | Foto: Monika Schreiner

Getroffen haben wir uns zunächst vor dem alten Schloss, welches auf Herzog Wilhelm V. zurückgeht und später im Renaissancestil umgebaut wurde. Max Emanuel ließ die Anlage erweitern und gab um 1700 ein neues Schloss in Auftrag. Das neue Schloß war der Schwerpunkt bei unserem Besuch.

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Wir hielten uns zunächst in der Empfangshalle von Schloß Schleißheim auf und gingen dann über die riesige Barocktreppe in den ersten Stock in den grossen Saal mit einem beeindruckendem Deckenfresko. Es verherrlicht Max Emanuel, der wegen seiner Schärpe auch der Blaue Kurfürst genannt wurde, als siegreichen Feldherr in den Türkenkriegen. Der Saal ist heute ein beliebter Ort für Konzerte. Danach besuchten wir noch  den Viktoriensaal und die Große Galerie. Letztere ist inspiriert durch den Spiegelsaal in Versailles und beherbergt eine Reihe von Gemälden, darunter Werke von Peter Paul Rubens.

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Die grosse Galerie beherbergt Gemälde der Staatsgemäldesammlung | Foto: Monika Schreiner

Durch eine Tapetentür im Speisesaal im Erdgeschoss verlassen wir die normalen Wege und erklimmen viele Stufen, bis wir unter das Dach kommen, wo früher das Gesinde untergebracht war. Von den Kammern ist nichts übrig geblieben bis auf das nackte Gebälk. Dafür ist die Aussicht aus den Sprossenfenstern umso reizvoller. Das Stockwerk tiefer hält eine weitere Überraschung bereit. Auf einem Holzsteg betreten wir das Dach des Schloss und haben dort eine beeindruckende Sicht auf Schloss Lustheim, das dritte Schloss der Anlage. Es entstand 1685  im Zuge der Vermählung des blauen Kurfürsten mit der Kaisertochter Maria Antonia. Der Besuch auf dem Dach von Schloß Schleißheim war für uns alle insofern ein unwiederbringliches Ereignis, denn bald treten im Zuge einer Renovierung neue Vorschriften in Kraft, die das Betreten des Daches nicht mehr erlauben. Deshalb hieß es hier: Selfietime! Nur schwer konnten wir uns trennen.

Wir gingen anschliessend in den Garten. Dieser ist einer der bedeutendsten Barockgärten Europas. Es ist die einzige fast vollkommen erhaltene Anlage aus der Zeit des Absolutismus in Deutschland, grundlegend gestaltet von Henrico Zuccalli. Erst vor ein paar Jahren wurde er rekonstruiert, da er im zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Zum Glück ist der Flugplatz nicht weit und es existierten einige historische Luftaufnahmen vom ursprünglichen Zustand, so dass man aufgrund dessen eine Vorstellung hatte, wie der Garten ausgesehen hat.

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Auch aus aktuellen Luftbildern lässt sich anhand von Erhebungen einiges über die ursprüngliche Gestallt des Garten sagen. Der Barockgarten ist in drei Teile gegliedert. Ein Parterre mit einem Blumenteppich, die Bosketten ( architekturgleiche Hecken ) und der Wald. Bei der Rekonstruktion ( nach den Plänen von Joseph Effner ) hat man darauf geachtet, daß Pflanzensorten verwendet wurden, die ursprünglich zu der Zeit auch gepflanzt waren. Allein 120.000 Blumen müssen gepflegt werden und deshalb ist auch nicht das komplette Parterre wiederhergestellt worden. Die Luftaufnahme von Googlemaps zeigt schön den Verlauf des Teils, welcher nicht gestaltet wurde.

Wir bewegten uns in Richtung Schloss Lustheim und aus der Entfernung konnten wir die Schlossanlage genauer in Betracht nehmen. Sie wurde Versailles in Paris nachempfunden, doch aus Geldmangel wurde nur der Hauptbau ausgeführt. Auch aus dem Traum vom Kaiser wurde für Max Emanuel nichts. So blieb Schleißheim nur Sommerresidenz und die nachfolgenden Herrscher bevorzugten Nymphenburg aufgrund seiner Lage.

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Seltene Apfelsorten im Obstgarten des Schlosses | Foto: Monika Schreiner

Wir haben unsere Schlossführung mit einem Besuch in den historischen Obstgärten und mit einer Verkostung des in der Schlossbrennerei hergestellten „Blauen Kurfürsten“, einem Zwetschgenschnaps, beendet. In ihm lebt der Geist des Kurfürsten weiter und ist zudem als begehrtes Mitbringsel gehandelt.

Vielen Dank an die bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen für die schönen Einblicke und Ausblicke während der Führung und Tanja Pranke für das Organisieren der Veranstaltung!

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