Die Jahreswende ist eine typische Zeit, um zu räuchern. In Bayern nennt man die Zeit zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige Raunächte. Die zwölf Nächte stehen stellvertretend für die zwölf Monate des Jahres. Traditionell schreibt man zwölf Wünsche für das neue Jahr auf und alle bis auf einen zu verbrennen. Auf diesen soll man sich im neuen Jahr fokussieren.
Eine Expertin auf dem Gebiet des Räucherns ist Vanessa Nawka. Sie beschäftigt sich schon länger mit dem Thema und hat darüberhinaus ein Buch dazu geschrieben. Ferner stellt sie Räucherbündel zusammen und verkauft sie über ihren Etsy Shop „Silent Mindfulness“. Die Kräuter dazu kommen zum großen Teil aus ihrem eigenen Garten in Ingolstadt. Sie werden sorgsam getrocknet, so dass sie die Farbigkeit und den Duft erhalten bleiben. Sie sind unbehandelt und biologisch.
Am Anfang stand Vanessas Interesse für heimische Kräuter. Zunächst einfach weil sie sie essen wollte und deren Heilwirkung erkunden. Bald hat sie aber angefangen, sie auch zur verbrennen. Davor hat sie bereits ab und zu mit Salbei geräuchert. Um mehr über deren Wirkung („Kräfte“) zu erfahren, hat sie Kräuterfrauen befragt. Denn gerade in den Rauhnächten – also dem Übergang vom Mond- zum Sonnenkalender- sollen sie böse böse Energien („Geister“) abwenden.
Räucherrituale
Typische Kräuter sind zum Beispiel Wacholderspitzen, Zedernholz, Weihrauch, Wacholder, Weihrauch, Myrrhe, Tanne, Beifuß, Wermut, Salbei, Kampfer, und Kiefernholz. Bei Räucher-Ritualen geht man während der Nacht mit einer Schale durch die Wohnung und pustet den Rauch in die Ecken. Das Negative soll sich in Rauch auflösen. Dafür sorgen die ätherischen Öle, die dadurch frei werden. Besonders wichtige Tage sind neben Vollmond, Weihnachten, Silvester und der Tag vor dem Dreikönige. Parallel dazu sollte man am Jahresende Ordnung schaffen, seine Schulden begleichen und durch Yoga oder Meditation zur Ruhe kommen. Übrigens werden die Rauhnächte im Alpenraum Perchten genannt. Die Wilden Gesellen sollen mit Getöse den Winter austreiben. Das Wort „rûch“ kommt auch davon, es heißt soviel wie haarig.
Welche Mischung ist die Richtige für mich?
Vanessa sagt dazu: „Das kommt darauf an, wie es Dir geht und was Du suchst. Meistens ist Goldrute und Johanniskraut super, da es negative Energien beseitigt. Lavendel und Salbei klären den Geist. Auch Palo Santo eignet sich sehr gut! Vieles reinigt die Energien und macht Platz für Neues. Du kannst auch einfach entscheiden, was Du gerne riechst.“
Vanessa selbst schwört auf Johanniskraut. Das hat sie entdeckt, als sie mit den Bräuchen für den „Johanni“ Tag beschäftigte, wo man traditionell einen Strauß aus Wildkräutern herstellt. Da dachte sie sich „warte mal, das kann man doch räuchern!“ . Johanniskraut sagt man positive Eigenschaften nach. Zum Beispiel, dass es gegen negativen Energien wirkt und es gute Eigenschaften besitzt, um die Luft zu reinigen. Auch in den Rauhnächten – gerade in Bayern und Österreich – spielt es zur Weihnachtszeit eine Rolle.
Ein Tipp von Vanessa: Generell sollte man nie Räuchern, wenn Tiere oder Babys im Raum sind. Nach dem Ritual immer gut Lüften. Es soll ein Energieaustausch stattfinden. Ferner sagt sie: „Ich mische nie Rainfarn mit Salbei oder Johanniskraut. Bei Rainfarn muss man sehr aufpassen, da er leicht giftig wirken kann. Daher darf man ihn immer nur draußen räuchern und sollte das Räucherbündel davor gut wegsperren. Dennoch wird Rainfarn eine Superkraft zugewiesen.“
Vanessa Nawka gibt ihr Wissen auch unter der Webseite Silent Mindfulness und auf der Udemy weiter. Dort hält sie einen Kurs zu den Raunächten. Darüberhinaus kreiert sie auch virtuelle Ausstellungen.
Angebot:
Im Moment gibt es ein Angebot zu dem digitalen Journal von Vanessa auf Etsy. Wenn Ihr es kauft, könnt Ihr kostenlos für ein Raunachtsseminar dieses Jahr anmelden, dass über Zoom oder Workrooms stattfinden wird. 12 Nächte plus ein Meeting am 21.12.2024.