Letztes Jahr haben wir vor Weihnachten ein Wochenende in Österreich verbracht. Das hat uns so gut gefallen, daß wir uns auch diesen Advent wieder eine kleine Auszeit genommen haben. Da wir Christkindlmärkte lieben, haben wir uns Innsbruck als Ziel ausgesucht. Die Hauptstadt Tirols verwandelt sich in der Vorweihnachtszeit gefühlt in einen großen Weihnachtsmarkt. In Wirklichkeit ist es natürlich nicht ganz so, aber dennoch gibt es vier verschiedene zur Auswahl, die sich in ihrer Ausrichtung unterscheiden.
Weihnachten in der Innsbrucker Altstadt
Der wohl größte Markt findet in der Altstadt statt, in den Gassen rund um das Goldene Dachl. Um sich besser orientieren zu können, werden die Gassen mit Märchenfiguren gekennzeichnet. Neben den Glühweinständen gibt es viele weitere schöne Buden, darunter viel Kulinarisches wie Käse, Schneeballen oder Kartoffelspiralen. Etwas Besonderes sind die Strudel des gleichnamigen Cafes, das diese im Strassenverkauf anbietet. Der Platz um das goldene Dachl ist festlich geschmückt und ein ideales Fotomotiv. Dafür gibt es in der Mitte sogar eine eigene kleine („Selfie“-)Empore.
Weihnachten auf der Maria-Theresia-Straße
Auf der Maria-Theresia-Straße, der breiten Prachtstrasse im Zentrum Innsbrucks, herrscht das ganze Jahr reges Treiben. Hier in der Neustadt befindet sich neben zahlreichen kleinere Geschäften auch das Shoppingzentrum Kaufhaus Tyrol, das David Chipperfield entworfen wurde. Der Weihnachtsmarkt befindet sich in der Mitte der Fussgängerzone mit vielen Barock und Rokokobauten und ist abends schön beleuchtet. Überall rund um die Annasäule glitzert es von den Bäumen und aus der Mitte heraus leuchet ein große Bergkristall. Geht man die Strasse ein wenig weiter, kommt man zur Triumphpforte. Das Bauwerk wurde anlässlich der Hochzeit von Erzherzog Leopold mit Prinzessin Maria Ludovica von Spanien errichtet.
Weihnachten am Marktplatz am Innufer
Ein wenig beschaulicher geht es auf dem Marktplatz am Innufer zu. Hier kommen vor allem Kinder auf Ihre Kosten. Mit Ponyreiten, Streichelzoo, Kasperltheater und Märchenstunde gibt es ein vielfältiges Programm. Und auch ein historisches Karussell dreht fleissig seine Runden. Für die Erwachsenen gibt neben Glühwein und Lebkuchen, auch Adventsschmuck und Räucherware zu kaufen. Wenn Ihr schon mal hier seid, dann lohnt sich ein Abstecher in die Markthalle. Dort findet Ihr neben Weihnachtsspezialitäten auch ideale Mitbringsel für daheim und könnt Tiroler Speck probieren.
Ausflug auf die Hungerburg
Hoch über Innsbruck, auf der Hungerburg befindet sich der Weihnachtsmarkt mit den wohl schönsten Blick auf Innsbruck. Erreichen könnt Ihr ihn mit der Hungerburgbahn, die mitten in der Stadt losfährt. Auf dem Weg kommt man am Alpenzoo vorbei. Wer mag kann aussteigen und den Tieren dort einen Besuch abstatten. Oben angelangt, erwarten Euch heiße Maroni, Glühwein und lokale Spezialitäten zum Kaufen als Weihnachtsgeschenk.
Übrigens ist die Hungerburg auch im Sommer eine Fahrt wert. Im Coffeeshop & Sportgeschäft Hitt und Söhne könnt Ihr mit Blick auf die Bergstation von Zaha Hadid guten Kaffee und Kuchen in der Sonne genießen.
Ausflug in den Schnee
Wir machen jedoch einen Ausflug in den Schnee. Denn wer früh genug dran ist, für den lohnt es sich weiter den Berg zur Seegrube hochzufahren. Hier merkt man, wie nah die Berge wirklich an Innsbruck dran sind. Eben noch mitten in der Stadt, schon auf dem Berg. Mit der Seilbahn durchbrechen wir die Wolken, um im Schnee und bei strahlendem Sonnenschein anzukommen. Auf der Terrasse des Ausflugslokals Seegrube ( auf 1905 Metern ) herrscht Apres-Ski-Feeling mit einem Weihnachtsmann als DJ.
Mit entsprechendem Schuhwerk kann auf dem neuen Perspektivenweg eine kleine Wanderung unternehmen und wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Wer noch möchte, kann dann sogar noch weiter zur Hafelekarspitze auf 2256m fahren. Hier oben erwartet Euch ein Blick auf Österreichs größten Naturparks, dem Alpenpark Karwendel.
Sightseeing in Innsbruck
Die Innenstadt von Innsbruck läßt sich gut zu Fuß erkunden. Zu entdecken gibt es viel, die ehemalige Residenzstadt steckt voller kultureller Highlights. Eines davon die Hofburg. Sie war Regierungssitz des Kaiser Maximilian I., der im Jahre 2019 seinen 500 Todestag hat. Dieses Ereignis wirft seine Schatten voraus und deshalb findet bereits jetzt die Lightshow MAX 500 zum Jubiläum im Innenhof der Hofburg statt. Das Wiener Lichtkunstkollektiv Lichttapete hat eine circa 20minütigen Animation gestaltet, die sich mit dem Herrscher in Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit beschäftigt. Die Vorstellungen finden am Wochenende stündlich von 18 bis 21 Uhr statt.
Um mehr über die Geschichte von Maximilian I. zu erfahren, haben wir am nächsten Tag noch die Hofburg und die Hofkirche besucht. Letztere ist über das Volkskundemuseum zu erreichen. In der Kirche, die im Volksmund auch „Schwarzmanderkirche“ genannt wird, ist das leere Grabmahl des Kaiser Maximilian I. zu sehen, das von mehreren überlebensgroße Bronzefiguren flankiert wird. Statt dem Kaiser – der seine letzte Ruhestätte in Wien gefunden hat – liegt nun ein anderer Held der Tiroler Geschichte hier begraben, nämlich Andreas Hofer.
Eine Auswahl weiterer Museen in Innsbruck: Goldenes Dachl, Stadtarchiv, Schloss Ambras, Ferdinandeum, Tiroler MuseumBahnen, Glockenmuseum Grassmayr sowie das Innsbrucker Riesenrundgemälde und das Tirol Panorama. Wenn Ihr Euch viel ansehen wollt, lohnt sich eine Innsbruck Card. Der Eintritt zu vielen Einrichtungen ist dann frei.
Schön Essen & Trinken in Innsbruck
Gegenüber der Hofburg liegt das erst vor wenigen Wochen eingeweihte Haus der Musik Innsbruck mit dem Cafe-Restaurant Das Brahms. Es bietet eine moderne Küche gepaart mit geschmackvoller und stilsicherer Einrichtung mit frischen Blumen auf dem Tresen und Designerlämpchen auf den Tischen. Wir waren dort bei Kaffee und Kuchen, aber das Wiener Schnitzel am Nachbartisch hat sehr verführerisch ausgesehen…
Ein weiterer neuer Hotspot in der Gastroszene in Innsbruck ist das Gang & Gebe, wo wir am Samstag beim Abendessen essen. Neben der gemütlichen Atmosphäre mit Filz und blankem Putz an den Wänden hat uns natürlich das Essen und die Getränke begeistert. Man kann entweder nach dem Sharing Prinzip viele Gerichte zum Teilen bestellen oder ein mehrgängiges Menu. Dem den Essen ist das Gang & Gebe auch für seine Bar bekannt und die Cocktails werden auf Wunsch auf das Menu und die Vorlieben der Gäste abgestimmt. Für einen Absacker kann man auch eine Tür weiter in den Kater Noster gehen. Die beiden Lokales gehören zusammen. Sowohl im Brahms als auch im Gang & Gebe solltet Ihr natürlich unbedingt vorher reservieren, denn sonst habt Ihr am Wochenende keine Chance auf einen Tisch.
Übernachtungstipp: Adlers Hotel
Das Adlers ist ein Designhotel und nur fünf Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt. Seine zentrale Lage macht es zu einem idealen Ausgangspunkt, um Innsbruck zu erkunden. Es ist untergebracht in einem Hochhaus und belegt dort die oberen Etagen. Was zur Folge hat, dass man praktisch überall man fast überall einen schönen Ausblick auf Innsbruck und die umliegende Berge hat, sei es vom Bett der schön eingerichteten Zimmer aus oder beim Frühstücken. Wer dort nicht übernachten möchte, kann im zwölften Stock die Bar testen. Sie ist für alle offen und auch im Sommer ein Tipp, denn dann geht’s raus auf die Dachterrasse.
Vielen Dank an den Tourismusverband Innsbruck für die Einladung zu diesem Wochenende!