Überall stehen noch die Blumensträuße von der Eröffnung. Grad erst seit ein paar Tagen hat das neue Wirtshaus Xavers an der Rumfordstraße offen. Es befindet sich dort, wo sich über vierzig Jahre das Zwingereck befand. Das Wirtshaus gehört der Augustiner Brauerei und die hat auch die drei jungen Wirtsleute – die Geschwister Xaver, Theresa und Jakob Portenlänger gefragt, ob sie es übernehmen wollen. Keiner der Drei ist über dreißig. Ganz schön mutig könnte man meinen, denn das Xaver’s ist ein großes Wirtshaus mit stattlicher Freischankfläche. Doch die drei Portenlängers sind mit Gastronomie groß geworden. Ihre Eltern betreiben das Bio-Hotel Alter Wirt in Grünwald. Also eine „gmahde Wiesn“ für Augustiner, wenn man drei junge und motivierte Gastronomen mit Erfahrung für so ein schönes Objekt gewinnen kann.
Der Gastraum ist typisch für ein modernes bayerischen Wirtshaus. Vom alten Zwingereck ist nicht mehr viel übrig geblieben bis auf die Leuchter mit den Hirschgeweihen. Es gibt es weiterhin Holzstühle, aber diese sind in dunklen Holztönen gehalten. Die Wände über der Holzvertäflung wurden tannengrün gestrichen. Eine Nische für den Stammtisch gibt es weiterhin und in einem abgetrennten Raum können sich auch Hochzeitsgesellschaften oder Geburtstagsfeiern einmieten. Für moderne Gemütlichkeit steht die lange Tafel vor dem Ausschank, an der man auf Barhockern Platz nimmt. Hier können die unterschiedlichsten Menschen zusammensitzen, fast wie an eine Tisch im Biergarten.
Die Speisekarte im Xaver’s München: Von Tradition bis Ambition ist alles geboten
Auf der Speisekarte stehen bayerische Klassiker, wie Schweinsbraten mit Knödel oder Kaiserschmarren sowie einige vegetarische Gerichte. Aber auch Modernes und Leichtes wie ein Saiblings-Ceviche oder pochierten Kabeljau bietet die Küche im Xavers. Auf regionale und faire Produkte legen die Wirtsleute Wert. Das Brot stammt beispielsweise aus der Grünwalder Manufaktur BrotZeit, Nudeln vom Biobauern Mogli Billesberger.
Wir probieren den Schweinebraten sowie die Dinkelpasta mit Rotem Mangold, Dörrtomaten und Ziegenkäse als vegetarisches Gericht. Das Fleisch für den Schweinebraten stammt von der Tiroler Biometzgerei Juffinger, dazu gibt es Blaukraut und einen Kartoffelknödel. Alles sehr gut, nur die Portion hätte ein klein wenig größer sein können. Bei den Dinkelnudeln hat uns die frische Note des roten Mangolds gefallen, das Tomatenaroma und das des Ziegekäse hätten ruhig ein wenig intensiver sein dürfen.
Mit fairen zehn bis neunzehn Euro für die Hauptgericht seid Ihr dabei. Für die gebotene Qualität durchaus ein angemessener Preis. Das Xaver’s passt damit auch gut ins junge Gärtnerplatzviertel und wird sicher seine Stammgäste finden. Wir haben uns dort sehr wohlgefühlt, wurden nett bedient und konnten auf bayrisch bestellen. :)