Kein Jahr, an das ich mich erinnern kann, war so voll von Jubiläen wie dieses. Deshalb möchte ich es mit Euch 2018 nochmals Revue passieren lassen. Im Folgenden eine Auswahl an ganz unterschiedlichen Julilaren. Gleichzeitig soll die Liste Euch anregen, einmal wieder Sightseeing in der eigenen Stadt zu machen.
50 Jahre Olympiaturm
Den Anfang macht der Olympiaturm. Er feierte am 22. Februar 2018 sein 50. Jubiläum. Mit 291 Meter ist er das zweithöchste Gebäude Bayerns. Neben dem Fernmeldezentrum, beherbergt er eine Aussichtsplattform, ein Rockmuseum und ein Drehrestaurant. Geburtstag gefeiert wurde auf allen Ebenen. Wußtet Ihr, dass der Fernsehturm, inzwischen auch Wahrzeichen von München, eines der ersten vorolympischen Gebäude auf dem Olympiagelände war? Zum Jubiläum konnte man für umgerechnet heute 1 Euro zur Aussichtsplattform hochfahren, das entsprach in etwa dem Preis von 1968.
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160 Jahre Vier Jahreszeiten
Im Juni feierte das Hotel Vier Jahreszeiten 160 Jahre. Sie konnten auf viele Jahre einer spannende Hotelgeschichte zurückblicken. Gegründet wurde von Maximilian bb, in der nach ihm genannten Strasse. Anläßlich des Jubiläums haben wir bei einer Hotelführung mitgemacht, die Ihr übrigens auch das ganze Jahr über buchen könnt. Dabei lernt Ihr das Hotel kennen, macht aber auch einen Ausflug in die nähere Umgebung und bekommt auch einen Begrüßungsdrink. So könnt Ihr einen Blick in einige der teuersten Suiten der Stadt werfen. Ein Tipp darüberhinaus. In der Lobby gibt es nachmittags Tee. Stilvolles Ambiente und köstliche süße Kreationen des preisgekrönten Patissier Ian Baker.
30 Jahre Tollwood
Das erste Tollwoodfestival 1988 fand im Olympiapark statt. Das Festival entwickelte sich schnell zum Publikumsmagnet, so dass 1991 das erste Wintertollwood folgte. Im Westentlichen stützt sich der Erfolgskonzept des Tollwood aus folgende Bereiche: Markt der Ideen, die bio-zertifizierte Gastronomie und das Kulturprogramm. Letzteres war diesen Sommer besonders spektakulär, denn Jonny Depp kam zusammen mit Alice Cooper mit ihrer Show auf das Gelände und die katalanische Gruppe La Fura dels Baus, die an zwei Abenden kostenlos für alle Tollwoodfans die Carmina Burana aufführten.
25 Jahre Biss Jubiläum
Das Bissmagazin ist die Münchner Strassenzeitung. Sie wurde 1993 – also vor 25 Jahren – gegründet. Das Konzept sieht vor, dass die Bürger in sozialen Schwierigkeiten, so die Langversion des Namens, die Zeitung nicht nur verkaufen, sondern bei deren Erstellung mithelfen. Das Jubiläum beging Biss mit der Skulptur „I will be with you, whatever“ von dem Studio Morrison auf dem Wittelsbacherplatz. Dabei wurde das Reiterstandbild von Maximilian I von einem silbernen „Käfig“ umschlossen.
Die Verhüllung des Monuments von Maximilian I steht in dem Zusammenhang mit seinem letzten Willen, nicht viel Aufhebens um seine Beerdigung zu machen, sondern das Geld lieber den Armen und Bedürftigen zu spenden. Weitere Aktionen waren wie eine Kunstaktion von Naomi Lawrence oder der Gosing Choir, der den Platz gerockt haben.
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25 Jahre Muffathalle
Direkt an der Isar, am Auer Mühlbach befindet sich ein für Müchen einzigartiges Kulturrentrum, das Muffatwerk. Ursprünglich einmal für die Wasserversorgung von Haidhausen verantwortlich, wurde es später für die Energiegewinnung der Münchner Strassenbahn genutzt. Im Jahre 1973 wurde das Kraftwerk aufgegeben und nach zahlreichen Zwischennutzungen, u.a. als Tennishalle, wurde es im Sommer 1993 zu dem was es nun ist, eine urbane Bühne für junge (internationale) Künstler.
Hier werden Fragen zur Digitalisierung, Migration, Robotic, Social Networking gestellt, aber auch Musikkonzerte und Clubnächte stehen im Fokus. Legendär waren die 1991 von Michael Reinboth, Theo Thönnessen und Florian Keller gegründeten INTO SOMETHIN’ Clubnächte. Zum Geburtstag gab es ein buntes Programm, wie das Science & Art-Festival „{un][split}“ Ende August/ Anfang September. Und einen neues Mural auf der Wand zum Biergarten wurde auch angefertigt.
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Bayerische Staatsoper
Mit der Ausrufung des Freistaates Bayern während der Novemberrelovultion am 8. November 1918 durch Kurt Eisner löste vieles aus der Obhut des Königs und ging in die Hände des Volkes bzw deren Vertreter über. So enstand gleichzeitig mit dem Freistaat vor 100 Jahren zum Beispiel die Bayerische Seen- und Schlößerverwaltung, aber auch die Bayerische Staatsoper. Letztere feierte 2018 gleich ein doppeltes Jubiläum. Zum einen ihr hundertjähriges Bestehen, zum anderen 200 Jahre Nationaltheater. Denn das unter König Maximilian I. Joseph nach Plänen von Karl von Fischer erbaute Haus wurde am 12. Oktober 1818 feierlich eröffnet. Das Jubiläumsjahr begann mit einer großen Silvesterfeier und das Programm setzte sich unter dem Motto „GELIEBT, GEHASST UND PUNKT PUNKT PUNKT“ das ganze Jahr über fort. Während der Opernfestspiele gab es zum ersten Mal eine Stufenbar. Auch das Deutsche Theatermuseum widmete diesem Ereignis eine spezielle Ausstellung: Vision und Tradition. 200 Jahre Nationaltheater in München. Eine Szenographiegeschichte.
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Villa Stuck – 50 Jahre
Das Museum Villa Stuck befindet sich in dem ehemaligen Wohn- und Atelierhaus des Künstlers Franz von Stuck an der Prinzregentenstrasse. Das Gebäude wurde nach den Plänen des Malers erbaut. Nach seinem Tod 1928 hat es eine wechselhafte Geschichte hinter sich, bis es 1968 schließlich zu einem Museum wurde. Charakteristisch für das Haus ist, dass es zweierlei zeigt. Historisches gepaart mit sehr Modernem. Die zeitgenössische Kunst wird zum Teil in den prunkvoll ausgeschmückten Wohnräumen der Villa gezeigt, die auch als Dauerausstellung permanent besichtigt werden können und sowie aus den Atelierräumen, die mit Wechselausstellungen bespielt werden. Als besondere Aktion zum Jubiläum wurde die Amazone, die eigentlich ihren angestammten Platz vor dem Gebäude hat ins Innere der Villa gebracht, um dort eine Ateliersituation zu beleben.
Im Moment läuft die Ausstellung von Thomas Hirschhorn »Never Give Up The Spot« (bis 3. Februar 2019). Hier dürfen die Besucher selbst in der Ruinenlandschaft Hand anlegen und das Kunstwerk mitgestalten.
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10 Jahre GOP
Vor zehn Jahren bezog das GOP, die ehemaligen Räume Kleine Komödie am Max II“ in der der Maximilianstraße. Seitdem bietet das GOP Varieté seinen Besuchern eine Mischung aus Gastronomie und artististische Bühnenshows. Bisher waren 60 Produktionen und an die 700 Künstler zu sehen. Zum Jubiläum gab es einen Rückblick auf 10 Jahre GOP Varieté München zu sehen, sowie der Show Dummy.
Wir gratulieren den Jubilaren alle ganz herzlich und wünschen viele weitere glückliche und erfolgreiche Jahre!