Es ist soweit, das Haus des Alpinen Museums öffnet im März 2024 wieder seine Türen. Nach einer Umbauphase von drei Jahren ist das Haus auf der Praterinsel kaum wiederzukennen. Für das neue Gesicht des Alpinen Museum ist das Architekturbüro Feil aus Regensburg verantwortlich.
Um zu verstehen wie sich das Gebäude verändert hat, muss man einen kurzen Blick auf die Geschichte werfen. Die Ursprünge des Hauses liegen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Damals befand sich an dieser Stelle das Restaurant-Cafe Isarlust, das als beliebter Ausflugsort für die Münchner diente. 1908 hat die Stadt München dem Deutschen Alpenverein das Gebäude zur Nutzung überlassen, um dort ein Museum für Alpinimus und Bergsport einzurichten. Nachdem das historistische Gebäude im zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, erfolgte ein ein Wiederaufbau im Stil der 1950er Jahre. Allerdings ohne Museum, das erst 1996 wieder in Betrieb genommen wurde.
Umfassende Sanierung des Alpinen Museums seit 2021
Die mehrfach umgebauten Räumlichkeiten waren funktional, aber auch verschachtelt und kleinteilig. Durch die notwendige Sanierung und Neugestaltung hat das Architekturbüro Feil aus Regensburg wieder Klarheit in den Bau gebracht. Die verwendeten Elemente und Materialien sind charakteristisch für den Alpenverein: viel Holz, Nagelfluh Boden und Rauhputz, der an die Struktur von Felswänden erinnert. Auffällig ist auch die Lichtgestaltung im Eingangs- und Bibliotheksbereich.
Bei den Bauarbeiten sind bislang verkleidete Säulen ( im Lesesaal ) und eine historische Decke samt Bemalung freigelegt worden. Sie wurden in das Konzept integriert und stellen nun besondere Blickfänge da. Eine weitere einschneidende Veränderung: Der Eingang wurde vom vom Garten an die Isar zu verlegt. Damit öffnet sich das Haus wieder mehr zur Stadt hin und erreicht dadurch mehr Sichtbarkeit.
„Die Idee, das Gebäude zur Stadt hin zu öffnen und den Eingang nach Westen, zum Isarkanal hin zu verlegen, verbessert die Sichtbarkeit. Die Öffnungen schaffen zudem eine Sichtachse – von der Stadt durch das Gebäude hindurch bis in den Garten. Diese Achse verbindet nicht nur den Stadtraum mit dem Naturraum der Isar, sondern sie bildet das Rückgrat, um das sich die verschiedenen Funktionsbereiche angliedern.“
Architekt Michael Feil
Neues Konzept für Ausstellungen und Bibliothek
Die neugestaltete Dauerausstellung „Darum Berge“ legt ihren Fokus nun stärker auf den Alpenverein selbst und weniger auf die Geschichte des Alpinismus. Daneben wird es auch weiterhin wechselnde Sonderausstellungen geben. Ab dem 4. Juli 2024 zu sehen: „Zukunft Alpen“.
War die Bibliothek bisher ein wenig versteckt im ersten Stock, liegt sie nun zentral neben dem Cafe. Mit ihren mehr als 70.000 Medien ist sie eine der größten Spezialbibliotheken in ihrem Bereich weltweit. Dort können ab sofort auch Nichtmitglieder einen Ausweis beantragen und Bücher für die nächste Bergtour ausleihen.
Das Cafe des Alpinen Museums war lange ein Geheimtipp. Nun wurde auch dieser Bereich ausgebaut, nicht nur auf kulinarischer Seite. Lange helle Tische und Holzhocker bieten Platz für mehr Gäste. Neben Kaffee und Kuchen werden warme Speisen und belegte Brote angeboten. Ab dem Sommer 2024 kann dann auch der beliebte Garten wieder durch die Besucher genutzt werden. Momentan wird er gerade noch umgestaltet.
Tag der offenen Tür am 10. März 2024
Die offizielle Eröffnung des neuen Alpinen Museums mit Bibliothek erfolgt am 10. März 2024 mit einem Tag der offenen Tür. An diesem Tag können alle Interessierte von 11 bis 18 Uhr einen Blick in die neuen Räume werfen oder an einer Führung teilnehmen. Neben der Dauerausstellung wird bis 28. April 2024 auch eine Ausstellung zum Umbau mit Fotografien von Markus Lanz & Sebastian Schels zu sehen sein.
Danach ist das Alpine Museum auf der Praterinsel wieder regulär von Dienstag bis Sonntag für Besucher geöffnet. Im Sommer wird das Haus zukünftig länger geöffnet sein und zwar bis 20 Uhr. Über das Jahr sind mehrere Veranstaltungen wie Lesungen oder Vorträge geplant. Das Angebot an Führungen wurde deutlich erweitert. Diese können nun auch in Englisch oder in Gebärdensprache gebucht werden. Das Alpine Museum ist ausserdem am 19. Mai 2024 beim Internationalen Museumstag mit dabei. Der Eingriff ist hier wiederum frei.