Bei Yoga Nebenan könnt ihr an einzigartigen Orten in München Yoga machen. Nach dem Motto: „Nutze, was schon da ist“ werden die Stunden in verschiedenen Vierteln und Locations angeboten: in einem Café, einer Bar, einem schönen Büro, einem Park oder seit August 2023 auf der Terrasse des Kulturdachgartens. Hier habt ihr einen wunderschönen Blick über München und könnt je nach Stundenplan eventuell nach der Schlussentspannung auf ein oder zwei Drinks bleiben.
„Yoga Nebenan“ wurde von Anna Roetzer gegründet. Eigentlich hatte sie es anfangs gar nicht so richtig geplant – es hat sich einfach so entwickelt. Anna hat Kunstpädagogik in München studiert und dann eine Yogalehrerinnenausbildung bei Patrick Broome gemacht. Als die Pandemie 2020 begann, bot sie im Freundeskreis Yoga an, und später kamen immer mehr Leute dazu. Bekannt wurde sie zunächst – man möchte es kaum glauben – durch Abreißzettel, die Anna in der Stadt aufgehängt hat. Später kam dann ein Newsletter hinzu, bevor man sich nun über eine eigene Seite anmelden kann.
Als immer mehr Leute teilnehmen wollten, mussten andere Orte gefunden werden. Das heutige Konzept war geboren: Orte zu nutzen, die normalerweise einen anderen Zweck erfüllen, wie Restaurants oder Zwischennutzungen. Das Prinzip der Parallelnutzung in der Gastro gab es teilweise schon vorher in München. Zum Beispiel zog im Nudo ( jetzt Madame Do ) in der Maxvorstadt am Wochenende vormittags immer ein veganer Breakfast Club ein, während abends Barbetrieb herrschte.
Nach zwei Jahren hat Anna Unterstützung von ihrer Kollegin Dr. Pauline Popp bekommen, mit der sie nun Yoga Nebenan gemeinsam betreibt. Auch andere LehrerInnen sind dazugekommen. Da jeder einen anderen Schwerpunkt hat, ist das Programm sehr abwechslungsreich – von Pilates über Yoga mit Sound bis hin zu postnatalen Yogastunden. Dadurch entsteht Abwechslung, und alle Levels werden abgedeckt. Yoga Nebenan ist offen für Ideen. So können auch andere Projekte umgesetzt werden, wie zum Beispiel eine Kleidertauschparty. Inzwischen gibt es auch ganze Workshops, wie zum Thema Atmen (Breathe) oder Retreats in Bad Gastein, Südtirol oder dem Bayerischen Wald mit Extraprogrammen wie Kräuterwanderungen und Naturkosmetik. Dafür ist Pauline speziell ausgebildet, da sie einen Doktortitel in Biologie hat.
Die Stunden sind generell für alle offen, dennoch gibt es verschiedene Levels. Um teilzunehmen, müsst ihr euch vorher über die Seite von Yoga Nebenan anmelden. Mitbringen solltet ihr auf jeden Fall eure eigene Matte. Vor der Stunde checkt ihr bei der Kursleitung ein. Nehmt auf jeden Fall eure eigenen Getränke mit, denn auch wenn die Sessions oft in Gaststätten stattfinden, heißt das nicht zwingend, dass man dort im Anschluss noch etwas trinken oder essen kann. Sie haben meistens schon geschlossen oder öffnen erst später. Im Sommer könnt ihr überlegen, ob ihr lieber drinnen oder draußen übt, da auch einige Outdoor-Locations angeboten werden. So habt ihr die freie Wahl, wo ihr die nächste Stunde machen wollt.
Yoga Nebenan ist vor allem interessant für die Bewohner von Stadtvierteln, die nicht so zentral gelegen sind. Das ist eine große Chance, da dort das Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten oft nicht so breit gefächert ist. Ziel ist es, Yoga für möglichst viele zugänglich zu machen, erzählt Anna, indem man auf das in Yoga übliche Wording verzichtet bzw. die Übungen eingehend erklärt.
Durch die Arbeit an Yoga nebenan hat es sich auch ergeben, dass Anna Rötzer und Katharina Dänzer zusammen mit Katharina Böttger von echt jetzt das Café Metta in der Maxvorstadt eröffnet haben. Hier kann man tagsüber Kaffee trinken und abends Yoga machen. Im Café gibt es nur vegane, glutenfreie Speisen von der Bäckerei echt jetzt, die zuvor an gleicher Stelle ihre Backstube hatte. Wir sind auf jeden Fall gespannt auf alle weiteren Projekte, denn Offenheit schafft Möglichkeiten – und damit neue spannende Projekte.