Mein neues Lieblingswort ist #Plastikfasten. Damit ist gemeint, bewußter einzukaufen und wenn möglich auf Plastikverpackungen zu verzichten. Wer es schon mal probiert hat weiß, wie schwer das in ganz normalen Läden umzusetzen ist.
Deshalb hat es mich sehr gefreut, daß in Haidhausen – praktisch bei uns um die Ecke – ein zweiter Ohne Laden aufgemacht hat. Wie der Supermarkt in der Schellingstrasse bietet die Neueröffnung viele verschiedene Lebensmittel an wie Nudeln, Reis, Gewürze, aber auch Reinigungsmittel oder Kosmetikprodukte wie Haarseife. Sogar den Duke Gin kann man sich in Flaschen abfüllen lassen. Die Maxime dabei: alles Bio-Qualität und so regional wie möglich.
Gegründet haben den ersten „Ohne Laden“ Hannah Sartin, Chrissi und Carlo Krauß 2016 mittels Crowdfunding, nachdem sie sich für ein Leben mit „Zero Waste“ entschieden haben. Für ihr Konzept haben sie 2016 auch den Gründerpreise der Stadtsparkasse München bekommen.
Eingekauft wird im verpackungsfreien Supermarkt mit selbst mitgebrachten Dosen oder Beuteln. Das Abfüllen geschieht nach dem Wiegen der Behältnisse, damit tatsächlich nur das an Gewicht bezahlt wird, was ihr an Lebensmittel kauft. Wir empfehlen, bevor man losgeht einen Einkaufszettel zu schreiben. So stellt Ihr sicher, daß Ihr genügend Gefässe mit dabei habt. Falls es dennoch knapp werden sollte, dann könnt Ihr aber im Laden Gläser leihen oder kaufen.
Frische Sachen gibt es ebenfalls. Brot, belegte Semmeln oder Süßigkeiten. Alles kann man vor Ort essen oder mitnehmen. Der CoffeeToGo wir in Becher von Recup abgefüllt. Damit unterstützen die Betreiber ein weiteres nachhaltiges Projekt aus München. Den Becherpfand kann man in allen teilnehmenden Filialen zurückbekommen.
In Zukunft wird vielleicht der ein oder andere Workshop im Ohne-Laden stattfinden. Wir sind gespannt. Einstweilen lesen wir das neue Buch Zero Waste Küche von Sophia Hoffmann.
Update 2023: Sowohl der Laden in Schwabing als auch der Laden in Haidhausen haben geschlossen.