Manchmal ist es einfach gut, Dinge loszulassen und dann passieren sie von ganz alleine. Das dachte ich mir, als ich die Einladung zur Buchvorstellung von Bread Exchange in den Händen hielt. Das Projekt selbst kannte ich bereits seit einigen Jahren und ich habe auch schon versucht, daran teilzunehmen. Das war zu einer Zeit, wo Malin Elmlid noch ihr selbst gebackenes Brot aus Sauerteig gegen andere Sachen wie Fahrradreparaturen, Yogastunden oder Marmelade tauschte. Angefangen hat alles damit, dass die geborene Schwedin endlich wieder gutes, aber vor allem auch gesundes Brot essen wollte.

Zwei Mal reiste ich also nach Berlin, im Gepäck ein grosses Glas extrem leckere selbst gemachte Marmelade und ein paar weitere kleine Schätze, zwei Mal nahm ich alles wieder mit nach Hause. Denn Malin ist immer viel unterwegs und der Teig selbst ist eine Diva, wie ich nun erfahren habe. Er besteht eigentlich nur aus Wasser, Mehl und Salz, aber er braucht seine Zeit, bis er geht und die richtige Temperatur.
In den nun fast zehn Jahren hat Malin inzwischen 1400 Brotlaibe gebacken. Da sie gerne auf Reisen ist, kam sie irgendwann auf den Gedanken, dass sie über das Brotbacken weitere fremde Kulturen kennenlernen könnte. Mit einen Glas Sauerteig im Gepäck reiste sie so um die halbe Welt, nach USA, Polen oder nach Afghanistan. Im Zentrum standen immer die Begegnungen mit den Menschen. Überraschenderweise kam gerade die Lebensweise der afghanischen Frauen ihrem Projekt am nächsten. Dort wird in Gemeinschaft an öffentlichen Plätzen gebacken.

Während der drei Jahre, die sie für das Buch unterwegs war, tauschte sie nun ihr Brot gegen Rezepte. Herausgekommen ist ein Buch voll mit verschiedenen Rezepten, von herzhaft bis süss und nicht ausschliesslich nur rund ums Brot.

Bayern ist auch mit einem Kapitel im Bread Exchange Buch vertreten. Darin hat Malin nicht nur die Kochbuchautorin und Foodbloggerin Nicole Stich besucht, die sie dann in die Münchner Schmalznudel entführte, sondern war auch zu Gast im Röslerhaus. Hier wurde zum bayerischen Brunch geladen. Eine Art Frühstück – Butter und Brot – hatten wir auch bei der Buchpräsentation in der Goldenen Bar im Haus der Kunst. Und ich durfte endlich, endlich, endlich Malins Brot kosten. Ich kann nur sagen, es ist fantastisch.
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