Am besten man fährt gleich für ein paar Tage in die Alpenloge, denn auch wenn nur ein paar Runden spazieren geht oder nachts in den klaren Sternenhimmel schaut. Entschleunigung braucht Zeit und wenn man, dann doch mal was unternehmen will, dann sind die Möglichkeiten geradezu vielfältig.
Das Hotel Alpenloge wurde 2019 neu errichtet. Es entspricht äußerlich dem alten Schulhaus von Scheffau, das sich an dieser Stelle befand. Es hat eine Weile gedauert, bis die Betreiber das passende Objekt in der Heimat von Michael Schott gefunden haben. Denn der gebürtige Allgäuer hat lange Zeit in Hamburg als Fotograf gearbeitet, wo er auch seine Frau Anja Engelke kennengelernt hat. Zusammen sind sie nun von der Stadt aufs Land gezogen. Natürlich war das eine Umstellung, sagt Michael Schott, „aber nun kommt die Welt zu uns“. Denn ihre Gäste sind durchaus weit gereist. Sie kommen aus Dänemark, der Schweiz oder England. Die Alpenloge ist Teil der Hotelnetzwerke Pretty Hotels und The Aficionados (ehemals White Line Hotels).
Die Nähe zum Bodensee und zum Bregenzerwald macht die Lage überaus reizvoll. Denn das bedeutet Kultur und Natur zugleich. Wer Kultur sucht, der sollte nach Bregenz fahren. Dort finden im Sommer die Bregenzer Festspiele auf der Seebühne statt, aber auch das Kunsthaus Bregenz lockt mit einem attraktiven Programm. Man kann am See flanieren oder in eines der zahlreichen Cafes oder Restaurants gehen. Wir empfehlen einen Besuch im Restaurant Weiss in der Anton-Schneider-Straße. Dort bekommt Ihr innovative regionale Küche, zum Beispiel Buchteln mit karamellisierten Zwiebeln, Bergkäse und Schnittlauchöl.
Um den Frühstückservice kümmern sich die Besitzer Anja Engelke und Michael Schott gerne persönlich. Sie bringen jedem Gast persönlich eine Etagere an den Tisch. Dazu kann sich jeder Gast nach Belieben weitere Frühstücksgerichte und Smoothies bestellen. Das gehört zur familiären Note des Hotels, wo die Gäste persönlich begrüßt werden und Geburtstagskinder zum Frühstück einen kleinen Kuchen bekommen.
Die Zimmer werden hier Logen genannt sind alle unterschiedlich eingerichtet. Das Design wurde an die Geschichte des Hauses angepasst. So gibt es Bakelit-Schalter in Retrolook und alte Schultafeln. Süden, Norden, Osten, Westen. Die Haus öffnet sich in alle vier Himmelsrichtungen. Und egal ob man in der Loge Nummer 1 wohnt oder in der Nummer 9, sie sind alle gleich stilvoll ausgestattet. Schön ist natürlich ein Balkon, aber wer den nicht hat, der setzt sich einfach auf die Terrasse, in den Garten oder auf eine Liege im Garten.
Entspannung nach einer Wanderung oder nach einem Tag beim Langlaufen im Winter bietet die hauseigene Sauna. Sie bietet ebenfalls einen schönen Blick in Natur. Im Sommer kann man sich danach auch in den Garten legen. Wer im Hochsommer das Bedürfnis nach einem Bad verspürt, dem können wir das Naturschwimmbad in Scheidegg empfehlen, das gefühlt nur fünf Minuten mit dem Auto entfernt ist. Im Alpenfreibad hat man beim Schwimmen eine schöne Aussicht auf die Hügel des Bregenzer Waldes.
Dort hinten im Wald gibt es auch einiges zu entdecken. Wir haben uns zum Beispiel die Kapelle Salgenreute des österreichischen Architekten Bernardo Bader besucht und uns das Projekt BUS:STOP in Krumbach angesehen. Dort wurden die Bushäuschen von verschiedene Architekten vorwiegend aus Holz gestaltet. Aber auch Lindau lockt mit seiner schönen Altstadt und im Sommer gibt es viele schöne Badeplätze am Bodensee, wie zum Beispiel im denkmalgeschützen Lindenhofpark.
Ein weiteres Angebot der Alpenloge sind geführte Kräuterwanderungen. Sie dauern circa drei Stunden und führen durch die angrenzenden Wiesen und Wälder. Durchgeführt werden sie von einer ausgebildeten Allgäuer Kräuterführerin. Unbedingt umschauen solltet Ihr Euch auch im idyllischen Scheffau. Dort gibt es einen Maibaum, eine kleine Kirche, ein Biowirtshaus , einen kleinen Dorfladen sowie viele Allgäuer Kühe.
Das Herzstück der Alpenloge ist der Salon. Dort wird gefrühstückt, zu Abend gegessen oder einfach auch ein Drink zu sich genommen. Mit seinem schönen Kamin ist er auch was für kalte Winterabende. In einer Ecke steht ein kleiner Servierwagen, mit verschiedenen Spirituosen aus der Region zum Verkosten. Wer will, kann auch im modernen Wintergarten nebenan sitzen und hat dort eine Traumaussicht.
Der Mindestaufenthalt in der Alpenloge sind zwei Nächte, wir würden sogar drei sagen. Sonst kann man das, was das Hotel und die Umgebung alls zu bieten hat, gar nicht richtig genießen. Denn wie wir hier wieder erfahren einmal durften: der wahre Luxus ist einfach da zu sein – alles machen zu können, aber nichts zu müssen.
„Verschiebe nicht auf morgen, was genauso gut auf übermorgen verschoben werden kann.“
Mark Twain