Die Kunsthalle München zeigt in Stille Rebellen das erste Mal in Deutschland große Werke polnischer Malerei um 1900. Dies ist so besonders, da Polen zu der Zeit eine Nation ohne eigenen Staat war. Es war aufgeteilt zwischen Russland, Preußen und Österreich-Ungarn und ihre Kultur lebte in der Kunst weiter.
Die Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen zeigen Mythen und Legenden, aber auch Landschaften und Bräuche, so dass sich der Betrachter ein gutes Bild machen kann, von der polnischen Seele zwischen 1890 und 1918.

Eines der herausragendes Werke stammt von Jan Matejko. Es zeigt die populäre Figur des Stańczyk den Hofnarr der Könige Sigismund I. und Sigismund II. August. In Polen ist das Bild sehr bekannt und es zeigt einen Moment in der polnischen Geschichte: den Stańczyk während des Balls am Hofe der Königin Bona als die Kunde vom Verlust von Smolensk eintrifft.
Neben Jan Matejko sind unter anderem auch Gemälde von Olga Boznańska, Józef Mehoffer, Ferdynand Ruszczyc und Władysław Podkowiński zu sehen. Wie auch in anderen Teilen in Europa strebten die polnischen Künstler die Erneuerung der Malerei. Deshalb standen sie im Austausch mit Künstlerkreisen in München, Paris, St. Petersburg oder Wien. Mit ihren Gemälden stifteten sie, bis sich die Situation nach dem ersten Weltkrieg änderte, was auf politischer Ebene fehlte: eine gemeinsame Identität.
Der Besucher bekommt bei dem Besuch der Ausstellung „Stille Rebellen“ bekommt einen wichtigen Einblick in die Geschichte und Zusammenhänge in Europa. Zur Ausstellung finden Vorträge sowie Filmaufführungen statt. Ein Musikprogramm rundet das Programm ab.