WERBUNG // Dieser Artikel wurde unterstützt durch Hacker Pschorr
Wir haben uns ganz besonders gefreut, dass wir bei unserer zweiten Spezltour von Hacker Pschorr in diesem Jahr den Alt-Oberbürgermeister Christian Ude getroffen haben. Warum? Weil wir ihn einfach aus vielen Gründen sehr sympathisch finden. Einer davon ist, dass er zum Beispiel gerne Fahrrad fährt. Unsere Spezltour beginnen wir aber zu Fuss. Wir treffen uns beim Traditionswirtshaus Donisl, nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt, der ehemaligen Wirkstätte von Christian Ude. Aufgrund der Temperaturen um die 30 Grad nehmen wir hier auch gleich noch eine Erfrischung zu uns, während Christian Ude schon mit seiner Stadtführung beginnt. Es zeigt sich sofort, er nicht nur kompetenter Stadtführer, sondern auch ein erfahrener Sprecher und „Entertainer“ ist.
Über die Eigenheiten der Münchner erzählt er mit viel Humor. Er meint, sie seien Weltmeister im Kopieren und Adaptieren, zum Beispiel was Bauwerke betrifft. So hat die Feldherrnhalle auf dem Odeonsplatz ihr Vorbild in der Loggia dei Lanzi in Florenz, die Bauten am Königsplatz sind den Griechen ( Akropolis in Athen ) abgeschaut und beim Neuen Münchner Rathaus handelt sich um einen neugotischen Bau des Architekten Georg von Hauberrisser nach Brüssler Vorbild.
Eine interessante Quizfrage in dem Zusammenhang, die uns Christian Ude gestellt hat, möchte ich gerne an Euch weitergeben: Wie alt war der Architekt Georg von Hauberrisser, als er das neue Münchner Rathaus baute? Na wißt Ihrs?
Zu Baubeginn 1867 war der Architekt, der sich kurz davor in München niederließ gerade mal 25 Jahre alt. Das ist wirklich erstaunlich, denn in diesem Alter haben heute die meisten ihr Studium noch nicht mal abgeschlossen. War es nicht ein wenig gewagt, so einen Großauftrag an einen Studienabsolventen zu vergeben? Nein, denn sein Vater war zumindest ebenfalls Architekt.
Wir verlassen schließlich die kühlen Räume des Donisl und gehen am Rathaus vorbei zum Fischbrunnen. Das ganze Jahr über ist der Brunnen ein beliebter Treffpunkt für Verabredungen in der Innenstadt. Sein Wasser kommt aus dem Mangfalltal und ist gerade im Sommer sehr erfrischend. Nicht nur für die Menschen, sondern auch für kleine Vierbeiner. Seit der Renovierung des Brunnens im Herbst 2011 gibt es eine bodennahe Zamperltrinkstelle. Herrchen oder Frauen sollte allerdings nur die Arme mit dem Wasser kühlen. Seinen Namen hat der Brunnen übrigens aufgrund des Fischmarkts, der früher auf dem Marienplatz abgehalten wurde.
Der Fischbrunnen ist zudem mit allerlei Bräuchen, wie dem Geldbeutelwaschen, verbunden. Dieser geht zurück ins 15. Jahrhundert. Am Aschermittwoch waschen traditionsgemäß die Münchner hier ihren Geldbeutel. Früher sollte es ein Hinweis der Dienerschaft an ihre Herren sein, dass die leeren Börsen auch im kommenden Jahr wieder gefüllt werden sollen.
Die Stadt erzählt Christian Ude, pflegt diesen Brauch erst seit den 1950er Jahren wieder. Der Oberbürgermeister Thomas Wimmer hat diese Tradition erst da auf den städtischen Geldbeutel übertragen. Auch Christian Ude durfte während seiner 21ährigen Amtszeit mehrmals das Stadtsäckl waschen und somit für Wohlstand in der Stadt sorgen.
Weiter geht’s zum Nationaltheater, wo uns ein wunderschöner alter Bus aus der „Flotte“ der MVG erwartet. Mit ihm drehen wir eine Runde um den Münchner Landtag und fahren dann zum Siegestor, wo wir die Grenze zwischen der Maxvorstadt und Schwabing passieren. Nun sind wir in dem Viertel angekommen, wo Christian Ude seit jeher zu Hause ist und immer schon sehr „royal“ residiert hat, nämlich in der Kaiserstrasse und am Kaiserplatz.
Mit dem Siegestor verbindet Christian Ude besondere Jugenderinnerungen. Zusammen mit einem Spezl, dessen Vater einen Schlüssel hatte, haben sie sich öfters dort eingeschlichen. Das war für beide ein Abenteuer und zugleich auch ein Rückzugsort. Als er später Oberbürger war, wollte er auch andere Kinder und Jugendliche in diesen Genuss bringen. Allerdings war das, keine ganz einfache Aktion, wie er uns erzählte. Kleine Kinder und große Höhen vertragen sich nicht unbedingt gut.
An der Münchner Freiheit machen wir einen kleinen Zwischenstopp und flanieren am Busbahnhof und am Cafe Münchner Freiheit vorbei. Der Platz ist heute ein Verkehrsknotenpunkt, Freizeitpark sowie Einkaufs- und Gastronomiefläche. Im Winter findet dort der Schwabinger Weihnachtsmarkt statt. Der wurde übrigens von Edith von Welser-Ude ( der Frau von Christian Ude ) in den Siebziger Jahren ins Leben gerufen. Die Münchner Freiheit ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Was viele sicher nicht wissen, der Platz hieß vor dem zweiten Weltkrieg noch Danziger Freiheit. Danach wurde er zu Ehren der Widerstandsgruppe „Freiheitsaktion Bayern“ zur Münchner Freiheit umbenannt. Mit dem Bus fahren wir nun weiter in Richtung Olympiagelände, zur Ost-West-Friedenskirche.
Für uns ist es der Zweite Besuch dort in diesen Jahr. Die „Väterchen-Timofei-Kirche“, wie sie auch genannt wird, ist ein Kuriosum. Praktisch aus dem Nichts wurde sie nach dem zweiten Weltkrieg auf dem Oberwiesenfeld von Timofei errichtet. Da Christian Ude als Kind öfters dort auf dem Gelände zwischen den Schuttbergen spielte, hat er Timofei kennengelernt und ist seitdem immer wieder gerne an den Ort zurückgekommen. Kein Wunder, denn Timofei hat inmitten einer Wüste aus Schutt eine grüne Oase mit einem Garten, einer Kirche und einem Wohnhaus geschaffen. Christian Ude bezeichnet die Kirche gerne als „charmantesten Schwarzbau Münchens“. Als Timofei 2004 mit 110 Jahren starb, hat er sein „Amt“ an Sergey Kokasin übergeben, den wir auch kennenlernen durften.
Zum Abschluss unserer Tour erzählt uns Christian Ude noch eine besondere kuriose Anekdote aus seinem Leben. Hierzu fahren wir an die Münchner Freiheit zurück und kehren im Gasthaus Weinbauer ein. Wir bestellen Getränke und Schnitzel – dafür ist das Wirtshaus bekannt – und Christian Ude fängt an zu erzählen. Als er noch jung war und für die SZ arbeitete, sollte er dort ein Interview mit Fritz Teufel ( einem Berliner Revoluzzer der 68er Bewegung ) führen. Dieser war aber nicht im Weinbauer geduldet und beide wurden kurz nach ihrer Ankunft hochkant aus dem Lokal geworfen. Denn, so die Meinung der Gäste und des Wirts, „Wer mit dem Deife kommt is selber einer“. Ein Hausverbot folgte obendrein. Ganz schön rauhe Stitten, oder?
Wir sind auf jeden Fall froh, dass nun die Sache verjährt und das Hausverbot – schon allein wegen Pächterwechsel – wieder aufgehoben wurde. So können wir gemeinsam mit ihm auf einen gelungen Tag anstoßen!
Hacker Pschorr Spezltour
Was wir bisher auf der Spezltour erlebt haben:
- Mit dem Obststandl Didi und Stefan Schneider in der Maxvorstad/Schwabing
- Mit LaBrassband um Chiemsee
- Mit Liesl Weapon und Andreas Steinfatt auf dem Oktoberfest
Bei der Spezltour erkunden wir mit dem Altoberbürgermeister Christian Ude quasi auf „Du und Du“ Schwabing und die Gegend um den Marienplatz, um später auf einen gelungenen Nachmittag mit einem Bier anzustoßen.