Die Geschichte der Archäologischen Staatssammlung reicht bis in das Jahr 1885 zurück und lädt seitdem auf eine faszinierende Reise zurück in die Vergangenheit der menschlichen Existenz ein. Seit 1975 befindet sie sich in einem Neubau in der Lerchenfeldstrasse. Nun wurde er von den Architekten des spanischen Büros Nieto Sobeiano neugestaltet und mit einer Cortenstahl-Fassade versehen. Ein besonderes Augenmerk lag auch auf der Barrierefreiheit.
Nach ganzen acht Jahren Umb au präsentiert sich das Museum 2024 nicht nur äußerlich neu. Mit seinem inhaltlichen Konzept: „Form follows content“, welches das Atelier Bruckner aus Stuttgart umgesetzt hat, geht es neue Wege. Die Dauerausstellung ist seitdem nicht mehr chronologisch gestaltet, sondern thematisch. Multisensorik spielt dabei eine große Rolle. Deshalb finden sich in vielen Räumen Hörstationen, Touchpads und Comicabbildungen. Letztere wurden vom dem Münchner Comickünstler Frank Schmolke gezeichnet. Die Exponate werden damit in einen geschichtlichen Kontext gesetzt, was zum besseren Verständnis der Gegenstande und der damaligen Lebenswelten der Menschen beiträgt. Damit möchte das Museum ein breiteres Publikum ansprechen, darunter auch Familien und Kinder.
Die neue Dauerausstellung umfasst insgesamt neun Themenwelten, darunter die Frage nach dem Wert von Dinge, nach der eigenen Identität und der Religion. Sie kann in zwei Rundgängen entdeckt werden. Ein Medienguide führt zudem zu 25 Highlights der Sammlung. Ferner gibt es eine Schmankerltour durch die Stadtgeschichte der Kabarettistin Luise Kinseher und ein AR Game, welches voraussichtlich ab Sommer vor Ort im Museum buchbar ist.
Gezeigt werden 15 000 aus der insgesamt zwanzig Millionen Objekte großen Sammlung. Sie umfassen die Zeitspanne von der Vorgeschichte über Stein- und Eisenzeit, der Römerzeit bis hin zur Neuzeit. Der dem Sammlungsschwerpunkt sind Funde aus Bayern, aber es werden auch Obiekte aus dem Mittelmeerraum und dem Vorderen Orient ausgestellt.
Zu den Highlights der Archäologischen Staatssammlung zählen ein 3.000 Jahre alter Einbaum von der Roseninsel, die Moorleiche aus der Gegend von Peiting und ein fast vollständig erhaltener hölzerner Brunnenschacht vom Münchner Marienhof. Neben der Dauerausstellung ist nun auch Platz für eine großzügige Sonderausstellung. Im Untergeschoss sind 600 Quadratmeter an Fläche dazugekommen. Ab Herbst 2024 wird es dort die erste Sonderausstellungen zu sehen geben. Neben einem kleinen Museumsshop mit Büchern und kleinen Geschenken, gibt es auch ein Café mit dem Namen SOLÂ.