Gleich um die Ecke des Viktualienmarkts in der Frauenstasse befindet sich das indische Restaurant Madame Chutney. Von aussen eher unscheinbar, umso unerwarteter die Kellerräume des Lokals. Dort begrüssen den Gast nicht nur ein Gastraum, sondern auch eine Bar und ein kleiner Innenhof zum draussen sitzen im Sommer.
Das Interior des Madam Chutney ist eine bayerisch-indische Mischung. Die Holzvertäfelung und der Kamin sorgen für Gemütlichkeit, während die farbenfrohen Stühle und die Bilder an den Wänden an das ferne Indien erinnern. An der Decke befindet sich ein grosses Netz aus Glühbirnen, das den Gastraums erstrahlen lässt.
Die Terrasse im Innenhof ist noch einmal eine ganz andere Welt. Durch die mit Bambus bepflanzten Wände hat man das Gefühl, sich in einem Garten zu befinden. Die bunten Tische sind ebenfalls mit einer Lichterkette überspannt und im Dickicht der Pflanzen sind Spiegel und Bilder versteckt. All das läßt den Gast vergessen, dass er hier in einem Innenhof in München sitzt.
Gegründet wurde Madam Chutney von Prateek Reen. Die ehemalige Marketingfrau hat schon immer von einem eigenen Unternehmen geträumt. Ihr erstes Restaurant hat sie 2017 in Nordschwabing eröffnet, nicht lange nachdem sie von Indien nach Deutschland gekommen ist. Damals hat Prateek eine Marktücke in der Münchner Gastronomie entdeckt, denn es gab praktisch kein indisches Streetfood. Auf der Karte standen deshalb von Anfang an Chaats, Kathi Rolls und Thalis. Das Restaurant war von Anfang an ein Erfolg, weil sie auf authentisches Essen und frische Zutaten gesetzt hat.
Im Herbst 2019 zog Prateek mit dem Madam Chutney dann in die Räumlichkeiten des ehemaligen „Master’s Home“ in der Frauenstrasse in der Münchner Altstadt. Auch hier werden viele der nordindischen Gerichte nach Familienrezepten gekocht. Die Karte ist nun noch umfangreicher und enthält Klassiker der nordindischen Küche, wie Dals, Thalis und Biryanis.
Wir bestellen den Blumenkohl in Kichererbsenteig und Koftas (indische Käsebällchen) als Vorspeise, dazu ein Lassi garniert mit Rosenblüten. Ein Klassiker im Madam Chutney ist das Samosa Chaat, ein beliebtes indisches Streetfoodgericht. Wer es authentisch mag, der sollte ein Glas Chai dazu bestellen.
Als vegetarisches Hauptgericht gibt es zum Beispiel Palak Paneer. Laut meiner Begleitung das Beste, das sie je gegessen hat. Wer gerne Fleisch ist, sollte das Butter Chicken probieren ( eine Spezialität des Hauses ) oder das Garnelen Biryani. Es wird mit einer Portion Reis und zweierlei Saucen serviert und eine schöne Alternative zu dem üblicherweise angebotenen Garnelen-Curry. Wer noch eine Nachspeise schafft, probiert zum Beispiel das Mango-Kokos Eis.
Falls jemand im Anschluss noch einen Absacker trinken möchte, der kann sich in an dem Tresen der Bar noch einen Cocktail bestellen und sich in eines der Zimmer (mit oder ohne Badewanne) zurückziehen. Ein kleiner Tipp zum Schluss: unbedingt vor dem Besuch reservieren, denn selbst unter der Woche ist das Restaurant gut besucht. Ansonsten kann man die Speisen auch mitnehmen.