Seit Mitte 2023 betreibt Marcel Karcher die Unearthed Galerie. Sie ist nach dem Vorbild der japanischen „Utsuwa-Galleries“ entstanden. Das sind Galerien, die sich traditionellen Techniken und der Ästhetik japanischer KünstlerInnen und HandwerkerInnen widmen.
Wer sich mit der Geschichte von Porzellan auseinandersetzt, weiß, wie kostbar und gefragt Porzellan aus Asien ist. Bevor in Meißen erstmals erfolgreich Porzellan hergestellt werden konnte, blickte China bereits auf eine 700-jährige Geschichte zurück. Deshalb gehört China neben Japan, Singapur, Taiwan und Korea zu den Ländern, aus denen Marcel Karcher seine Teeschalen und Kannen bezieht. Seit 2018 stellt er selbst Keramik her. Der ausgebildete Mathematiker hat sich das handwerkliche Wissen autodidaktisch angeeignet. Bei seinen minimalistischen Stücken orientiert er sich an chinesischem und japanischem Teegeschirr.
Neben seinen eigenen Arbeiten organisiert er immer wieder Ausstellungen von (befreundeten) KeramikerInnen aus der ganzen Welt und verkauft auch deren Werke. Darüber hinaus gibt Marcel Karcher sein umfangreiches Wissen weiter – zum Beispiel bei einem spannenden Matcha-Workshop, den wir selbst besucht haben und wärmstens empfehlen können. Denn obwohl Matcha weltweit boomt, wissen die meisten nur wenig über seine Herkunft und die richtige Zubereitung.
Er bezieht Tee direkt von verschiedenen Teeplantagen aus Asien und verkauft ihn an Gastronomiebetriebe sowie an interessierte Kund*innen in seiner Galerie. Dabei achtet er besonders darauf, dass Kriterien wie Qualität und ökologische Standards erfüllt sind. Der Name Unearthed bedeutet übersetzt „ausgegraben“ (Earth) und verweist auf Ton, Erde und Handwerk. Zum anderen geht es Marcel Karcher ums Entdecken und Kuratieren, darum, Dinge sichtbar zu machen, die sonst leicht übersehen werden – Geschichten, Menschen, Formen.